Kein Lüftchen regt sich in den Zweigen, Die Vöglein sind in Schlaf versunken, Die taubeschwerten Blumen neigen Die duft'gen Häupter schlummertrunken. Viel tausend gold'ne Sternlein gehen Am Himmel schweigend auf und nieder, Und leise gießt aus stillen Höhen Der Mond sein gold'nes Licht hernieder. Und ist mir Ruhe noch beschieden, So muß sie jetzt der Seele kommen, Wo mich in ihren heil'gen Frieden Natur hat liebend aufgenommen.
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 28
by Hans Schmitt (1835 - 1907)
1. Abendlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Friede"
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Confirmed with Julius Sturm, Gedichte, Leipzig, F. A. Brockhaus, 1850, page 92.
2. Horch auf, du träumender Tannenforst  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Horch auf, du träumender Tannenforst, Horcht auf, ihr blühenden Hecken, Du Specht am Stamm, du Falk im Horst, Ihr Rehe in euren Verstecken, Du grüner Eidechs auf dem Stein, Du Eichhorn in den Zweigen: Das schönste Mädel Land aus Land ein, Das gab sich mir zu eigen. Der Eine brachte ihr Blumen dar Mit seidnen Bändern umschlungen, Ein Andrer Steine und Perlen gar, Ein Dritter hat sie besungen. Da kam ein fahrender Gesell, Nicht hat [er Geschmeide]1 geboten, Er hat ihr geschaut in die Äuglein hell, Und geküsst ihre Lippen, die rothen. Erst hat sie geweint, dann hat sie gedroht, Am Ende mich fest umschlungen; Es hat der sehnenden Minne Noth Ihr Herz zu meinem gezwungen. Und wäre des Reiches Herrlichkeit Vom Kaiser als Tausch mir beschieden, Ich spräche: Herr Kaiser, Ihr thut mir leid, Geht weiter Herr Kaiser in Frieden. Nun rausche lauter, du [Wasserfall]2! Stimm' ein in meine Freude, Schwingt eure Glocken und Glöckchen all' Ihr bunten Blumen der Haide, Singt eure schönsten Melodein, Ihr Finken auf den Zweigen. Das schönste Mädel Land aus Land ein, Das gab sich mir zu eigen.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Horch auf, du träumender Tannenforst.", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Hark, you dreaming fir forest.", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach Lieder eines fahrenden Gesellen, Vierte Auflage, Leipzig: Verlag von A.G. Liebeskind, 1882, pages 76-77.
1 Gunkel: "Gestein er"2 Gunkel: "Wasserquell"
3. Im Schlosshof  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Im Schloßhof duftet die Linde, Da kos' ich um Mitternacht Mit meinem lieblichen Kinde In schweigender Mondespracht. Sind Alle zur Ruh' gegangen, Kommst du bei Sternenschein; Wo Blüten leuchten und prangen, Sitzen wir ganz allein. Die Männer und Frau'n, sie schlummern, Kein Lauscher ist ringsherum; Das Schloß, der Weiher, die Blumen, Sind unser Eigenthum. Die Sterne vor Freuden wachen, Die Lüfte schlummern nicht ein, Weil nun die Liebe regieret, Die Liebe ganz allein. Die Blumen heben in Wonne Lauschend ihr Angesicht: Im Traum der springende Bronnen Von unserem Glücke spricht; Und horch, wo im Mondesflitter Das Häuschen schimmert am See, Kennt eine verspätete Zither All' unser süßes Weh'.
Text Authorship:
- by Robert Hamerling (1830 - 1889), "Im Schloßhof", appears in Sinnen und Minnen: Ein Jugendleben in Liedern, in Lieder
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