Und liegt auch über Berg und Thal Wohl Nacht und tiefer Schnee, In mir da glüht's wie Sonnenstrahl, Wenn ich zur Liebsten geh'! Da klinget durch den Tannenwald Gar süß die Melodei: Nun ruhst du mir im Arme bald, Du herz'ge Annmarei! Es steckt der Mond die Lichter auf Rings um mich her im Tann, Und setzt sich dann als goldner Knauf Gar prächtig obenan! -- Doch schwände er in Wolken sacht', Mir wär' es einerlei: Denn Glanz erhält die tiefste Nacht Durch meine Annmarei! Frau Holle schütt' die Federn aus, Du weißt, man braucht sie bald Dort unten in dem kleinen Haus Am schönen Franken-Wald! Dann klinget in den neuen Tag Gar hell die Melodei: Nun komm', was immer kommen mag, Ich bin bei Annmarei!
Drei Lieder im Volkston für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 21
by Max Stange (1856 - 1932)
1. Annmarei  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Carl Schultes (1822 - 1904), "Annmarei", subtitle: "Mittelfränkisches Volkslied", first published 1890
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Confirmed with Unsere Dichter in Wort und Bild, band II, ed. by Robert Claußner, Leipzig: R. Claußner, 1893, page 218.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Wenn ich des Abends von Dir geh'  [sung text not yet checked]
Wenn ich des Abends von dir geh', Du blondgelockte Maid, Und trunknen Augs zum Himmel seh' Im sterndurchwirkten Kleid, Dann sing' ich, daß es jubelnd rollt, Laut in die Nacht hinein, Wie du so hold, so wunderhold, Und daß dein Herzchen mein. Und ruft aus süßem Traume mich Das Frühroth Morgens wach, Mit Hut und Stab dann eile ich Hinab zum frischen Bach. Und wie er murmelnd weiter rollt, Sing' ich beim Sonnenschein, Wie du so hold, so wunderhold, Und daß dein Herzchen mein. Dann wünsche ich den ganzen Tag Herbei den Abend mir, Wo ich beseligt rasten mag, Mein trautes Lieb, bei dir. Ob auch dein Mund dann neckisch schmollt, Mir sagt's das Auge dein, Wie du so hold, so wunderhold, Und daß dein Herzchen mein!
Authorship:
- by Otto Franz Gensichen (1847 - 1933), no title, appears in Spielmannsweisen, in Liebeslieder VI, no. 3
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Zu Vallendar am Rheine  [sung text not yet checked]
Zu Vallendar am Rheine, Da steht ein kleines Haus, Dort schaut im Morgenscheine Mein Schatz zum Fenster 'raus. Sie hörte wohl mein Horn: Trara! Vom andern Ufer her, Und als sie mich im Kahne sah, Hielt sie's im Haus nicht mehr. Trara! Gretula! Dein treues Lieb ist da! Gar jung sind wir zwei beide Und frisch von Herz und Sinn; Ich steck' im Jägerkleide Und sie ist Winzerin. Das Leben ist nur Lust: Trara! Kein' Sorge macht uns Qual. Im ew'gen Lenz liegt vor uns da So Rhein als Berg und Thal. Trara! Gretula! Dein Arm mich fest umsah'! Im kleinen Lebenskahne Geht lustig unsre Fahrt; Denn Treu' steht auf der Fahne Mit festem Mut gepaart. Wo findet sich ein Glück: Trara! Das schöner könnte sein. Als das mir gibt lieb' Gretula Aus Vallendar am Rhein! Trara! Gretula! Wir sind dem Himmel nah!
Authorship:
- by Carl Schultes (1822 - 1904), "Zu Vallendar am Rheine", subtitle: "Lied im Volkston"
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Confirmed with Vom fels zum Meer. Spemann's Illustrirte Zeitschrift für das Deutsche Haus, Stuttgart, Verlag von W. Wilhelm Spemann, Zweiter Band (April bis September, 1889), page 1200. See also this setting by Abt, which may use this text despite some indications in catalogues.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]