In lustigem Gleiten, so geht es dahin auf spielgelnder Fläche, auf schneeweißem Eis; den Leiden des Lebens wir stracks so entflieh'n, der Frost ist ganz machtlos, es wird uns fast heiß. Als Schlangen und Schleifen, in Herzform sogar lässt liebliche Zeichen man hurtig zurück; die Schönheit der Leistung wird gleich offenbar, es belibt ein Spur, o gütig Geschick! Hier gibt's für uns Männer kein feindlich Geschlecht; das wildeste Mädchen, es füget sich fromm, wohin man es lenkt, es ist alles ihm recht, damit es am Ende zu Fall nur nicht komm'! Gar bald schon man schwebet im Schwunge einher; uns blühet ganz nahe ein rosiger Mund. Man hält eine Maid an sich enge gar sehr, es tanzet ein Pärchen auf glattestem Grund!
3 Lieder , opus 56
by Richard Stöhr (1874 - 1967)
1. Eislauf
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Rudolf Trebitsch (1876 - 1918), as Hans Dietrolf
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2. Liebchens Geburtstag
Language: German (Deutsch)
Es singt und klingt just an mein Ohr wie von der lichten Engel Chor. Der Himmel scheinet lieblich blau, in Farben prangt mir Feld und Au. Wie neugeboren fühl' ich mich, und aller Schmerz lässt mich im Stich. Fürwahr, der Tag ist wunderschön, er sollte gar nicht mehr vergeh'n; ein Liebchen hat er mir geschenkt, so reizend, wie man sich's kaum denkt. Manch banger Stunden Einerlei verschönt ihr Witz mir, meiner Treu'. Für sie der Wünsche hab' ich viel, zu schwach dafür ist jeder Stil. Was ich darum von Gott erfleh', ist auch mein ganzes Ach und Weh'. So mach' ich's kurz und halte ein: O Herrgott, lass uns glücklich sein!
Text Authorship:
- by Rudolf Trebitsch (1876 - 1918), as Hans Dietrolf
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3. Lichter
Language: German (Deutsch)
Abends auf des Berges Höh', da vor mir das Städtchen. Licht an Licht ich darin seh', dort auch wohnt mein Mädchen. Auch im Busen wird es hell, die Gedanken schwinden; nur Gefühle sind zur Stell', die ans Sein mich binden. Fern ein Häuschen, d'rin ein Licht leuchtet mir am reinsten. Von dem Liebchen es mir spricht wortlos im Geheimsten. Lichtlein wird ganz flammengroß tief in meiner Seele; jubelnd d'rum hinunter, bloß dass ich's ihr erzähle.
Text Authorship:
- by Rudolf Trebitsch (1876 - 1918), as Hans Dietrolf
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