Ich wollt zu Land ausreisen Ich zog durch einen Wald Ich hört' auf allen Seiten Die Vöglein jung und alt ihr'n Schöpfer lieblich loben. Ich freute mich gar sehr, Ich ward von ihn'n bewogen mein'n Gott zu loben viel mehr viel mehr. Groß Freud' in meinem Herzen Durch dieses ich empfand; Gar bald verging mein Schmerzen Und alles Leid verschwand. Ich ging hindurch spazieren Mit frischem freiem Mut, Mit Sang und Jubilieren Zu zu Ehren dem treuen Gott.
Sechs Lieder , opus 169
by (Karl Gottfried) Wilhelm Taubert (1811 - 1891)
1. Ich wollt' zu Land ausreisen
Language: German (Deutsch)
2. Wachtelschlag
Language: German (Deutsch)
Hört, wie die Wachtel im Grünen schön schlagt: "Lobet Gott, lobet Gott! Mir kommt kein Schauer," sie sagt. Flieget von einem ins andre grün Feld Und uns den Wachsthum der Früchte vermeldt; Rufet zu allen mit Lust und mit Freud: "Danket Gott, Danket Gott! Der der uns gegeben die Zeit." Morgens sie ruft, eh der Tag noch anbricht: "Guten Tag, guten Tag!" Wartet der Sonnen ihr Licht; Ist sie aufgangen, so jauchzt sie vor Freud, Schüttert die Federn und strecket den Leib, Wendet die Augen dem Himmel hinzu: "Dank sei Gott, dank sei Gott! Der du mir geben die Ruh." ... Kommt nun der Waidmann mit Hund und mit Blei: "Fürcht mich nicht, fürcht mich nicht! Liegend ich beide nicht scheu; Steht nur der Waizen und grünet das Laub, Ich meinen Feinden nicht werde zum Raub; Aber die Schnitter die machen mich arm, Wehe mir, wehe mir! Daß sich der Himmel erbarm." ... Ist nun das Schneiden der Früchte vorbei: "Harte Zeit harte Zeit!" Schon kommt der Winter herbei; Hebt aus dem Lande zu wandern sich fort Hin zu dem andern weit fröhlichern Ort; Wünschet indessen dem Lande noch an: "Hut dich Gott, hut dich Gott!" Flieget in Frieden bergan.
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Wachtelschlag", appears in Des Knaben Wunderhorn
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Confirmed with Des Knaben Wunderhorn, Erster Theil, Neue Ausgabe, Berlin: v. Arnim's Verlag, 1857, pages 257-259
3. Was sich die Schwalben erzählen
Language: German (Deutsch)
"Schwalben, o Schwalben Sagt, was erzählt ihr euch?" Vom Bub', der im Dorfe der beste war, Vom Mädel, dess Augen so blau und klar. Er musste sie sehn, nicht trug er's allein, So sassen sie stumm und selig zu zwei'n Im Dunkeln unter dem Baum. "Schwalben, was erzählt ihr euch?" Vom Vater der wild und zornerglüht, Von der Tochter, die ihm zu Füssen kniet, Vom Mägdelein, das vor Leid verging Und bitterlich weinend allein sich erging Im Dunkeln unter dem Baum. "Schwalben, was erzählt ihr euch?" Wir zogen dahin über's weite Meer, Da schwamm ein Schifflein vom Norden her. Liebe Schwalben, seid schneller, noch schneller als der Wind, Bringt ihr die letzten Grüsse geschwind Im Dunkeln unter dem Baum. Wir kehrten zurück. O welch schrecklich Leid! Nur Trauer ringsum und Einsamkeit! Nun bau'n unser Nestchen wir anderswo, Es klagt hier so seltsam, hier seufzt es so Im Dunkeln unter dem Baum.
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, Ostfriesische Gedichte von Müller
Based on:
- a text in Plattdeutsch by Fooke Hoissen Müller (1798 - 1856), "Wat sück de Swaalkes vertällen"
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4. Die Lerche
Language: German (Deutsch)
Ich schweb' empor wohl über das Feld, Tirili, tirili. Tief unten schlummert noch die Welt, Tirili, tirili. Da hör' ich die Glocken nah und fern, Das Dorf vom Schlaf ersteht, Da trag' ich fröhlich auf zum Herrn Der Leute Frühgebet. Tirili, tirili. Der Bauer kommt und streut die Saat, Tirili, tirili. Behüt' sie Gott mit Deiner Gnad', Tirili, tirili. Er pflegt die Saat und hegt sie fromm Mit saurem Schweiss und Müh', Drum ruf' ich freundlich ihm Willkomm, Wenn ich ihn schaue früh. Tirili, tirili.
5. Abschied Sung Text
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Der Kranich ruft kuruh! Und fliegt dem Süden zu. Wo Sommer weilt, da hält er Stand, Da sucht er stets sein Vaterland: Kirregorr kuruh! Was siehst Du an das Laub? Bald ist es Erd' und Staub. Was irdisch ist, hat nie Bestand, Die Sehnsucht sucht ein bessres Land. Kirregorr kuruh!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Auf dem Kirchhofe im Herbste"
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Confirmed with Gedichte von Hoffmann von Fallersleben, Leipzig, Weidmann'sche Buchhandlung, 1843, page 184
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
Was treibt es mich hinaus? Ade, mein Vaterhaus! Muss fernhin mit dem Kranich ziehn, Muss Flur und Wald der Heimath fliehn. Kirregorr kuruh!
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]6. Du schöne Welt!
Language: German (Deutsch)
Es singt das Meer, das klingt so schön, Es singt bei Nacht und bei Tag; Das hören die Tannen auf den Höh'n Und rauschen sein Lied ihm nach. Das hören die Vöglein im Waldesgrün Und jubeln's durch Busch und Strauch; Das hören die Blumen, die drunten blühn, Und die Blumen, sie flüstern es auch. Ich geh' am Meer, ich geh' am Wald, Ein Klingen mich umzieht. Es hallt und schallt in jeder Gestalt Das schöne, schöne Lied. Wie heißt denn das Lied auf Meer und Höh'n, Das Allen so wohlgefällt? Der Anfang heißt: Die Welt ist so schön! Das Ende: Du schöne Welt! --
Text Authorship:
- by (Hartwig Karl) Friedrich Eggers (1819 - 1872), "Die schöne Welt", appears in Gedichte von Friedrich Eggers, in Lieder, Breslau: Verlag von Rud. Hoffmann, page 5, first published 1874
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