"Zwischen Berg und tiefem Thale Sprießt ein Kräutlein, heißt Vergessen; Wunderkräutlein, wer es äße, Könnte ganz gesund sich essen. Wer es fände, wem des Waldes Dunkle Rätsel sich erschlössen, Wer es pflückte, o er würde All sein bittres Leid vergessen. Ward mir von des Himmels Mächten Leid, ein volles Maß, gemessen: Leid ist meine beste Habe, Und ich will es nicht vergessen. Leid ist meine beste Habe, Leid um das, was ich besessen; Ob ich auch vergessen könnte, Dennoch will ich nicht vergessen. Wunderkraut, ob deine Blätter Auf dem Gartenbeet mir sprössen: Was ich leide, was ich liebe, Will und mag ich nicht vergessen."
Zwei Lieder aus F. W. Weber's "Dreizehnlinden" für 1 mittlere Stimme mit Pianoforte , opus 37
by Ludwig Bonvin (1850 - 1939)
1. Ich will es nicht vergessen
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), no title, appears in Dreizehnlinden, in 18. Hildegundens Trauer, no. 7, first published 1878
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "I will not forget it"
2. Wonnig ist's in Frühlingstagen
Language: German (Deutsch)
Wonnig ist's, in Frühlingstagen
Nach dem Wanderstab zu greifen
Und, den Blumenstrauß am Hute,
Gottes Garten zu durchschweifen.
Oben ziehn die weißen Wolken,
Unten gehn die blauen Bäche,
Schön in neuen Kleidern prangen
Waldeshöh' und Wiesenfläche.
Auf die Bleiche bringt das Mädchen,
Was der Winterfleiß gesponnen,
Und dem Hain erzählt die Amsel,
Was im Schnee sie still ersonnen.
Sind es auch die alten Töne,
Die bekannten, längst vertrauten,
Doch die Bleicherinnen lauschen
Gern den süßen, lieben Lauten.
Gern den süßen, lieben Lauten,
Die in Berg und Tal erklingen;
Hirtenbub' und Köhlerknabe
Horchen auf, um mitzusingen;
Mitzusingen frisch und freudig
Nach des Winters langen Schmerzen;
All die halbvergeßnen Lieder
Werden wach im Menschenherzen.
...
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), "Aus dem Nethegau", appears in Dreizehnlinden, no. 1, first published 1878
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