"Mein Liebster ist ein Jäger, Trägt einen grünen Hut, Den hab' ich ihm gegeben; Wie stolz er darin thut! "Doch wenn er Abends bei mir, Wie ist er sanft und mild! - Ach, wär' er auf den Felsen Nur nicht so kühn und wild! "Ich geh' auch alle Morgen Zum Heil'genbild hinaus, Und weih' der Mutter Gottes Für ihn den schönsten Strauß. "Sie wird ihn wohl behüten, Er ist ein frommes Blut! - Wär' er doch erst zurücke! Ich bin ihm gar so gut!" So sang des Jägers Liebchen, Da klang es in dem Wald, Da hing an ihrem Halse Der schmucke Jäger bald. Was bracht' er seinem Mädchen Wohl auf dem grünen Hut? Drei schöne Adlerfedern Und einen Gemsbart gut. Was steckt' er seinem Mädchen Wohl an die runde Brust? Drei frische Alpenröslein, Die blühten voller Lust. Was hat er ihr gegeben Auf ihren rothen Mund? Die allerschönsten Küsse So recht aus Herzensgrund. Wie viel es aber waren, Ich hab' es nicht gesehn. Sie schlossen zu das Pförtlein, Und ich that weiter gehn.
Gedichte aus den Liedern eines Malers , opus 11
by Vinzenz Lachner (1811 - 1893)
1. Des Jägers Heimkehr
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Des Jägers Heimkehr", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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2. Liebesgarten
Language: German (Deutsch)
Die Liebe ist ein Rosenstrauch. Wo blüht er? Ei nun, in unserm Garten, Darin wir zwei, mein Lieb und ich, Getreulich seiner warten, wofür er uns aus Dankbarkeit Alltäglich neue Rosen beut; Und wenn im Himmel Rosen blühn, Sie können kaum noch schöner glühn. Die Liebe ist ein klarer Bach. Wo zieht er? Ei nun, in unserm Garten. So viele Wellen, so viel Lust Und Freuden aller Arten; Auch spiegelt er die Welt umher, Als ob sie noch viel schöner wär'; Drauf fahren wir so lustig hin, Wie Vöglein durch den Himmel ziehn. Die Liebe ist ein heller Stern. Wo glüht er? Ei nun, in unserm Garten. Ach, Liebchen, sprich, was läßt du mich Doch oft so lange warten? Denn seh' ich dich nicht alle Stund, Des Sternes Glut mein Herz verwund't; Doch kommst du, steigt er mild herauf, Als geht im Mai die Sonne auf.
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Liebesgarten", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Tuin der liefde", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (David K. Smythe) , "Love's Garden", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Jardin d'amour", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Note for stanza 3, line 1, word 5: in some editions of Schumann, "holder" appears instead of "heller".
3. Nach und nach
Language: German (Deutsch)
Weißt, mein Liebchen, du wohl noch, Wie es dich verdrossen hat, Als das erste Mal ich bat: "Einen Kuß bekomm' ich doch?" Wie du da mich abgewehret Und dein Köpfchen weggekehret, Sprachest: "Ei, wie schickt sich's doch!" Als ich wieder dich gesehn Und dich bat um einen Kuß, Macht' es dir nicht viel Verdruß, Ließ'st dein Köpfchen ruhig stehn; Und ich küßte deine Wangen, Und du sprachst mit leisem Bangen: "Ach, es könnte Jemand sehn!" Kam zum dritten Mal zu dir, Und ich küßte kühn und frei, Und dein Köpfchen ohne Scheu Neigte gar sich her zu mir. Und jetzt küssen wir und küssen, Mögen's alle Leute wissen, Sprichst kein böses Wort dabei.
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Nach und nach", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1844
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