Steh' auf und öffne das Fenster schnell, Es lacht der Morgen so frisch, so hell, Und unten im kleinen Garten Sind Leute, die Deiner warten.1 Die Veilchen kamen über Nacht, Hoffärtig breit sich die Tulpe macht, Und träumend auf und nieder Schwankt schon der blaue Flieder.1 Die [Ärmsten]2 haben keine Ruh', [An's Fenster blicken sie immerzu]3, Sie glauben nicht an des Lenzes Wehen, Bis sie die holde Rose gesehen.4
Vier Gesänge nach Gedichte von A. Träger , opus 21
by Eugen Philips
1. Morgenständchen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Albert Träger (1830 - 1912), "Morgenständchen"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Morning serenade", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Albert Traeger, Neunte vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von Ernst Keil, 1873, page 114.
Note: in many older editions, the spelling of the word "Ärmsten" becomes "Aermsten", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Ärmsten".
1 Taubert adds "Steh' auf, steh' auf, steh' auf!"2 Taubert: "Armen"
3 Taubert: "Sie blicken an's Fenster immerzu"
4 Taubert adds "Holde Rose, steh' auf, steh' auf!"
2. Siehst du am Weg ein Blümlein stehn  [sung text not yet checked]
Viel tausend Blümlein auf der Au' Verwelken und verschmachten, Es labet sie kein Tröpflein Thau, Will Niemand ihrer achten. Viel Herzen auf der Welt vergeh'n In heißem Sehnsuchtstriebe, Weil einsam sie verlassen steh'n Und finden keine Liebe. Siehst Du am Weg ein Blümlein blüh'n, Beug' Dich zu ihm hernieder, Siehst Du ein Herz in Liebe glüh'n, O, lieb' es treulich wieder!
Text Authorship:
- by Albert Träger (1830 - 1912), "Siehst Du am Weg ein Blümlein blühn", appears in Gedichte, in Stimmungen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Albert Traeger, Neunte, vermehrte Auflage, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1873, page 39.
3. Mein Stern  [sung text not yet checked]
O laß Dein Auge freundlich auf mir weilen, Es blickt mir Ruhe tief in's Herz hinein; Wie sich die Wolken vor der Sonne theilen, Flieht all' mein Schmerz vor seinem milden Schein. Wollt' ich als Kind mein Abendsprüchlein lallen, Dann sah ich fromm zu einem Stern empor: Es war mein Stern, ich fand ihn unter allen, Bis ich mit meiner Kindheit ihn verlor. Doch ruhen auf mir Deine lieben Augen, In denen meiner Kindheit Himmel lacht, Dann sehe stets aus ihrer Tiefe tauchen Ich den verlor'nen Stern in alter Pracht.
Text Authorship:
- by Albert Träger (1830 - 1912), "Mein Stern"
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Confirmed with Gedichte von Albert Traeger, Neunte vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von Ernst Keil, 1873, page 122.
4. Der Frühling kommt!  [sung text not yet checked]
Thut auch das bange Herz Dir weh, Weil weiß die Erde zngedeckt. Es tränmt die Blüthe unterm Schnee, Bis sie der Hauch des Lenzes weckt, O warte nur, o warte nur, Der Frühling kommt mit Sang und Schall, Mit frischem Grün schmückt sich die Flur, Es schlägt im Busch die Nachtigall. Und eh' Du's denkst, ist über Nacht, Ob all' der lauten Seligkeit, Die Blüthe endlich ausgewacht Und freut sich ihrer Herrlichkeit. D'rum harre aus und warte still, Zu nichts Dir Leid und Klage frommt, Ob lang die Zeit auch scheinen will, Der Frühling kommt, der Frühling kommt!
Text Authorship:
- by Albert Träger (1830 - 1912), "Der Frühling kommt", appears in Gedichte, in Stimmungen
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