Die Welt, sie ist mir viel zu weit, Und viel zu hart sind mir die Leut', So sterbenstraurig komm' ich her, Zu dir, du heilige Einsamkeit. Ich komme aus dem argen Land, Wo jede Lust ein Leid gebiert, Wo trozt des kochend heissen Blut's Im Auge selbst die Thräne friert; Das Weinen ist dort arg verpönt, Das Fluchen, Lästern ist dort Brauch. Hier thaut das Moos, die Rose thaut, Der Tannenbaum, der Weissdornstrauch. Auch mein Gemüth will thauen hier, Bis müde sinkt das Auge zu; O senke Frieden in mein Herz, Du süsse, heil'ge Waldesruh'!
Fünf Lieder für Gesang und Klavier , opus 11
by Georg Schumann (1866 - 1952)
1. Die Welt, sie ist mir viel zu weit  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
2. Es schaut ein alter Fliederbaum  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es [schaut]1 ein alter Fliederbaum Wohl in das weite Land, Da träumten wir manch süssen Traum Und sassen Hand in Hand. Heut' ist mein Auge trüb' und wund, Ich blicke nicht in's Thal, Ich küsse deinen süssen Mund Zum allerletztenmal.
Text Authorship:
- by Gustav Kastropp (1844 - 1925)
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3. Im zitternden Mondlicht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Im zitternden Mondlicht neigen sich Schlummernde Blumen sacht, Meine Gedanken fliegen heimlich Zu dir durch die Nacht. Und ich möchte fliegen mit ihnen Hinauf in den heil'gen Raum. Ist dir mein Bild nicht erschienen, Schlummerndes Liebchen, im Traum?
4. Die Bitte  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Lieb' Muttchen! nimm mich auf den Schooß! Ich bin so müde nun! Das Zimmer wird so weit und groß -- Es dunkelt, laß mich ruhn! Dann, Muttchen! sing' mir auch ein Lied, Und Märchen sage mir, Worin was Schreckliches geschieht -- Und Beide gruseln wir! Und Muttchen! -- wenn mein Kopf gedrückt -- Du weißt -- an meinen Platz, Dann sprich, ganz nah' zu mir gebückt! Mein süßer, kleiner Schatz!
Text Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, "Die Bitte", appears in Meine Ruh, in 3. Mutter und Kind, first published 1885
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5. Ich bin ein grosser Herre!  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich gebe mir die Ehre Und sing' ein Liedel fein, Ich bin ein grosser Herre, Die ganze Welt ist mein. Der Landmann, der mag sä'n Und ernten Korn und Lein; Doch Feldes Blüh'n und Weh'n Zur Maienzeit ist mein. Die Karner mögen tauschen Und nutzen Baum und Stein, Doch Waldes Grün und Rauschen Und Waldesruh' ist mein. Wie arm sind doch die Reichen, Von allem Frieden fern, Und Knechte sondergleichen Sind diese hohen Herrn. Sie streiten sondergleichen Mit Schwert um Land und Meer; Ich zieh' mit meinem Stabe Erobernd hinterher. Wie lustig ist das Wandern, Die Sorgen sind ja klein; Die schwere Welt ist andern, Die schöne Welt ist mein.