Lauter rauschte der Wiesenbach, Spürend ging ich dem Rauschen nach, Kam an eine Mühle. An dem Thor hart an der Wand Bank und Tisch im Schatten stand. Ach wie war's da kühle, Ja kühle! Gott zum Gruss, Frau Müllerin! Wisset, dass ich durstig bin Von des Tages Schwüle. Und sie ging und kam und trug Rothen Wein im ird'nen Krug. Ach wie war der kühle, Ja kühle! Lächelnd sah sie dem Trinker zu. -- Milde Frau, ach wüsstest du, Was ich dankbar fühle. Als ich meinen Hut gerückt, Nichts ihr in die Hand gedrückt, Ach wie ward sie kühle, Ja kühle!
Zwei Lieder für eine tiefe Singstimme mit Pianoforte , opus 4
by Karl Krall (1863 - 1929)
Translations available for the entire opus: ENG
1. Ach, wie kühle  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Ach wie kühle!", appears in Spielmannslieder, first published 1883
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 20.
2. Das Stelldichein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Das ist die richtige Stelle: Die Linde am Straßenrain Und drüben die alte Kapelle; Hier ist das Stelldichein. Die Sterne am Himmel stehen, Die Glocke im Dorf schlägt acht. Von Elsbeth nichts zu sehen -- Ich hab' mir's ja gleich gedacht. Sie kann sich nicht trennen, ich wette, Vom Spiegel daheim an der Wand Und nestelt an Spange und Kette Und zupft an Tüchlein und Band. Am Ende läßt sie mich harren Die liebe, lange Nacht. Gewiss, sie hat mich zum Narren. -- Ich hab' mir's ja gleich gedacht. Vielleicht -- o du falsche Schlange! Jetzt wird mir's auf einmal klar, Warum der Frieder, der lange, Heut morgen so lustig war. Der Schrecken lähmt mir die Glieder, Ich bin betrogen, verlacht, Die Elsbeth hält's mit dem Frieder. -- Ich hab' mir's ja gleich gedacht. Ich hebe zum Schwure die Hände Zum Sternenhimmel -- doch halt, Was kommt durch das Wiesengelände Vom Dorf herüber gewallt? Ich sehe zwei niedliche Füße, Sie nahen sich zaghaft und sacht. Sie kommt, die Treue, die Süsse. -- Ich hab' mir's ja gleich gedacht.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Das Stelldichein", appears in Von der Landstrasse. Lieder., first published 1882
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The rendezvous", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Von der Landstrasse. Lieder von Rudolf Baumbach , Sechzehntes Tausend, Leipzig: Verlag von A.G. Liebeskind, 1896, pages 41-42.