Vergangen ist der lange Tag, Und Alles ruh'n und schlafen mag. Mein Herz in Sehnsucht wacht allein Und denket dein. Und denket mancher lieben Stund', In der ich hieng an deinem Mund. Es blicht der Mond durch' s Fensterlein So trüb' herein. Da kommt mir's wieder in den Sinn, Daß ich so ganz verlassen bin; Manch Thränlein wein'ich arme Maid In Einsamkeit. Doch still! Ich will nicht weinen mehr, Gedenke ich in Sorgen schwer, Daß du allein und unbekannt Im fremden Land. Vergieb mir, daß ich diese Nacht Nur meines Leides hab'gedacht; Im Bette schnell erheb'ich mich Und bet'für dich. Und sage Alles Gott dem Herrn, Der höret fromme Liebe gern; Er wird dich halten treu und gut In sich'rer Hut. Er segne unser Liebesbund, Daß du mir hold feist allestund, Daß ich dein Glück in Freud' und Leib, In Ewigkeit.
Herzeleid. 3 Gesänge für 1 Frauenstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Fritz Hutter (b. 1876)
1. Mägdleins Nachtgebet  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902)
See other settings of this text.
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani2. Mein Trost  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht, [Schließ]1 sanft mein Auge zu! Ich hab' vergangner Zeit gedacht, Mein Herz verlangt nach Ruh. Einst stilltest du nach Kuß und Scherz Verborg'ner Liebe Glück, Und lehntest [an sein warmes]2 Herz Mein [selig]3 Haupt zurück. Nun ist er längst zu Grab gebracht Und Lieb' und Glück dazu. Komm, süßer Schlaf, du Trost der Nacht! Mein Herz verlangt nach Ruh.
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Komm, süßer Schlaf", appears in Gedichte, Hamburg: Hoffmann und Campe, page 105, first published 1859
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Come, sweet sleep", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Viens, doux sommeil", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 Thuille: "Deck'"
2 Rheinberger: "ihm ans warme"
3 Thuille: "trunknes"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Treuliebchens Tod  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
O Liebster, sag', welch süßer Ton So mächtig und so lind? "Die Kirchenglocken klingen schon, Du armes, krankes Kind." Dazwischen schallt so hold und klar Gesang aus Engelsmund. "Sie rufen uns bald zum Traualtar, Bald, bald bist du gesund." Bald, Liebster, bald! Sie rufen all' In fernes, fremdes Land. Du hörst ihn nicht, den süßen Schall; Komm', reich' mir deine Hand! Mein Haupt wird frei, mein Aug' wird licht, Vom Herzen schwand das Weh; Siehst du das seltsame Gesicht, Das ich durch's Fenster seh'? Da liegt ein Grab in Einsamkeit Mit Blumen bunt und klar; Die windest du der fremden Maid Als Brautkranz in das Haar. Wer gab sie dir zu Scherz und Lust? Was störst du mein stilles Haus? Nicht starb meine Liebe in todter Brust, Lenzblumen wurden daraus. Die blüh'n für dich. -- Drum nimm sie hin! Gott segne deine Braut! Nie mag bereu'n dein heitrer Sinn, Was ich im Tod geschaut. Die Stunde schlägt, die Glocke schallt Mit sanfter Himmelsmacht; Mein Aug' ist müd', -- der Ton verhallt, -- Herzliebster, gute Nacht!
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Treuliebchens Tod"
Go to the general single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Total word count: 380