Wenn's im Thal zu Abend läutet Und es kommt die Dämmerzeit, Wo durchs Feld ein Wandrer schreitet: Süße Frau, dann sei bereit! Denn zu dir kommt [der]1 gegangen, Der in dir nur schafft und ruht; Wanderglut deckt seine Wangen Und sein Herz füllt Minneglut! Aber du sollst inne werden, Wie dies Herz an dir erblüht -- Sonnwendnacht webt um die Erden Und des Wandrers Auge glüht. Die verschwiegnen Sterne leuchten Und sein Haar bedeckt der Thau; Und in Wonne wird sich feuchten Deine Wange -- süße Frau!
Vier Lieder für 1 mittlere Singstimme und Pianofortebegleitung
Song Cycle by Fritz Stubenvoll
1. Botschaft  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Botschaft", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 1. Auszug, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., p. 3, first published 1882
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Message", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Message", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
1 Thuille: "er"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Versunken bin ich ganz darinnen  [sung text not yet checked]
Versunken bin ich [ganz]1 darinnen, In dieser stillen Winterwelt, Bis in mein Schaffen und mein Sinnen Mit einmal dein Gedenken fällt! Ich horche auf! -- Was ist erklungen? Ich fühl's, wie meine Wangen glüh'n; Mir träumt: ein Vogel hätt' gesungen Und alle Welt wär' wieder grün.
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Versunken", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 8. Erinnerungen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Karl Stieler, Gesammelte Werke, Zweiter Band, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1908, pages 359-360.
1 Stradal: "tief"; further changes may exist not noted.Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Sehnsucht, wie lang dehnst du den Tag?  [sung text not yet checked]
Sehnsucht, wie [lang]1 dehnst du den Tag, Wie öd' ist mir auf grüner Erden! Stumm pocht das Herz mir, Schlag um Schlag, Will es denn nimmer Abend werden? Und wird es Abend -- wähnst du dann, Daß dir der Abend Frieden brächte? O, nur noch tiefer webt mein Bann! -- Sehnsucht, wie lang dehnst du die Nächte?
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Sehnsucht", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 2. Im Grünen
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View original text (without footnotes)1 Müller: "lange"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Ein Spielmann zog des Wegs einher  [sung text not yet checked]
Ein Spielmann zog des Wegs einher, Dem horchten sie wohl alle; Der macht das Herz so froh und schwer Mit seinem goldnen Schalle. Der kam zu einer holden Frau Und sang um ihre Minne: Da neigt die schöne Frau ihr Haupt Und sagte leis: "Halt inne!" "Denn sieh, wie stark auch Liebe ist, Noch stärker ist die Treue; Wie tief auch all' die Wonne wär', Noch tiefer wär' die Reue!" "Mein Lieben all', das ist für den, Dem ich es zugeschworen -- Doch geht mir wohl dein süßer Sang Für ewig nicht verloren!" Da dankt' er ihrer weißen Hand Und zog auf seinen Wegen; Am nächsten grünen Lindenbaum Ist er zur Nacht gelegen. Zwei braune Augen sahn ihm nach, Die ganz voll Thränen waren -- Ihm aber dünkt, er hätt' noch nie, Ein schön'res Leid erfahren!
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Ein Spielmann", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 2. Im Grünen
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Confirmed with Wanderzeit. Ein Liederbuch von Karl Stieler, Stuttgart, Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1882, pages 13-14.
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani