Aus dem fernen Thal, ob des Waldes Saum, Ertönen die Glocken im leisen Traum, Sie singen und schwingen wohl auf und zu, Sie läuten den Tag zu seiner Ruh. Und läuten sie ein die stille Nacht, Das hat mir das Herz so weich gemacht, Weil all meiner Jugend Leid und Freud' Erwachet in ihrem Abendgeläut. Die Seele auf zum Sternensaal, Den Himmelsfrieden zum Erdenthal, Den Fremdling heim ins Vaterhaus, Das läuten die Glocken ein und aus. So läuten sie fort bis zur letzten Stund', Dann schließt sich betend ihr frommer Mund; Doch wann erwachend der Morgen graut, Da werden ja alle von neuem laut. Derweil ich mein Sinnen nach oben wend', Ist nun der Glocken Läuten zu End'; -- Geht alles zu End', nur du nicht allein, Sollst Gott du mir eines und alles sein.
Zwei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung
Song Cycle by Gustav Lewi
1. Abendläuten  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Georg Scheurlin (1802 - 1872), "Abendläuten"
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Confirmed with Deutsche Poesie von den Romantikern bis auf die Gegenwart: Proben zur Litteraturegeschichte..., ed. by Otto Hellinghaus, Freiburg im Breisgau, 1882, pages 217-218.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Rautendeleins Lied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Weiß nicht, woher ich kommen bin; Weiß nicht, wohin ich geh: ob ich ein Waldvöglein bin oder eine Fee. Die Blumen, die da quillen, den Wald mit Ruch erfüllen, hat einer je vernommen, woher die sind [kommen]1? Aber manchmal fühl' ich ein Brennen: Möchte so [gerne]2 Vater und Mutter kennen. Kann es nicht sein, füg' ich mich drein. Bin doch ein schönes, goldhaariges Waldfräulein.
Text Authorship:
- by Gerhart (Johann Robert) Hauptmann (1862 - 1946), appears in Die versunkene Glocke
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View original text (without footnotes)1 Faisst: "gekommen"
2 Faisst: "gern"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
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