[Die Wälder ruh'n, die Berge blauen]1, Es spielt der Wind auf weiter Fluth, Da sitzt im Söller Unserer Frauen Frau Irmintrud. Sie spricht: "Mein Herz ist jung an Jahren, Noch ist mein Mund der Minne hold -- Mein Vater ist mit dem Kaiser gefahren Um Ehr und Sold." "Mein' Mutter rastet im kühlen Sande, Und meines liebsten Treu und Stät', Die hat schon lang im fremden Lande Der Wind verweht." Es rauschen die Linden in leisem Schauer, Es wirft der Wind die Blüthen herein, Die Schwalbe schwirrt um die hohe Mauer -- "Ich bin allein!" Frau Irmintrud mit den goldnen Haaren, Frau Irmintrud mit dem süßen Blick! Sie spricht: "So schau [ich hinaus]2 seit Jahren... Und wart' auf Glück!"
Fünf Gedichte für 1 Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Heinrich Hobrecht
1. Frau Irmintrud  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Frauenchiemsee", appears in Hochland-Lieder, in 3. Deutsches Leben, no. 2, first published 1879
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View original text (without footnotes)1 Brauer: "Der Morgen lacht, die Wälder blauen"; further changes may exist not shown above.
2 Pivoda: "hinaus ich"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
2. Waltramus  [sung text not yet checked]
[Ich bin der Mönch Waltramus]1, Dem seliges Leid geschah, Ich läute die Abendglocken: Vale carissima! Es steht eine Burg am Berge, Wo ich die Traute sah, Mein Herz klingt in die Glocken: Vale carissima! Fern soll mir stehen Minne, Und stand mir doch so nah! [Es steht ein Kloster im Tale]2, Vale carissima!
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Vale", appears in Hochland-Lieder, in 3. Deutsches Leben, no. 3
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Karl Stieler, Gesammelte Werke, Zweiter Band: Gesammelte Dichtungen (hochdeutsch), Verlag von Adolf Bonz & Comp., Stuttgart, 1908, page 74.
1 Attenhofer, Röthig: "Es war ein Mönch Waldramus"; Klein: "Es war ein Mönch Waltramus"; Kaun: "Es war der Mönch Waltramus"; further changes may exist not shown above.2 omitted by Marx; Stöhr: "Es stand ein Kloster im Tale"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , John Versmoren , Peter Rastl [Guest Editor]
3. Im Erkerthurm  [sung text not yet checked]
Auf hoher Burg, im Erkerthurm, Da sitz' ich bei der Kunkel, Bis mich die Dämmerung umspinnt, Und lug' hinaus in's Dunkel: Ob nicht der Liebste kommt des Wegs, Der all' mein Herz gewonnen; Aus weißen Linnen hab' ich schon Das Brauthemd mir gesponnen. Er aber weilt in weiter Fremd' Und zieht bergauf, bergunter -- -- -- Er aber trägt ein eisern Hemd, Ein eisern Herz darunter!
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Erkerlied", appears in Hochland-Lieder, in 3. Deutsches Leben, no. 9, first published 1879
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Ein junger Mönch gar schön und frank  [sung text not yet checked]
Ein junger Mönch, gar schön und frank, Der wollte ein Mägdlein minnen, Da wußt' ihm das Kloster wenig Dank, Er zog in der Nacht von hinnen. Sie setzten ihm nach; er wich und wich Bis an den frühen Morgen, Schon sind sie ihm nah' -- da hat er sich In meinem Gezweig verborgen. Er sprach: Frau Linde, ist doch dein Blatt Gleich einem Herzen gestaltet, So gibst du auch dem wohl Ruhestatt, Dem Minne im Herzen waltet! Und drunten jagten die Reiter vorbei Und schalten in lautem Grimme: Den geben wir nimmer sein Lebtag frei, Und dann -- verklang ihre Stimme. Er sprach: weiß Gott, wo in weiter Welt Ich noch mein Obdach finde -- Nun flink -- lebwohl, du grünes Gezelt, Hab Dank, du getreue Linde!
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Auf der Flucht", subtitle: "XVI. Jahrh.", appears in Hochland-Lieder, in 4. Unter der Linde, no. 12, first published 1879
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Confirmed with Hochland-Lieder von Karl Stieler, Stuttgart, Meyer & Zeller's Verlag (Friedrich Vogel), 1879, page 62.
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5. Lied des Gefangenen  [sung text not yet checked]
Wie mag ich wohl die Maienzeit Verbringen ohne Minn' und Maid? Deß ist mir leid! Wie soll ich wohl den Sommer lang Verbringen ohne Blum' und Sang? Deß ist mir bang! Wie soll mir doch des Herbstes Schein Verscheinen ohne goldnen Wein? Deß heg ich Pein! So ist mir's Winter immerdar, Und wird wohl auch bald weiß mein Haar, Das red' ich wahr!
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Gefangen", subtitle: "Nach Hartmann von der Aue", appears in Hochland-Lieder, in 3. Deutsches Leben, no. 6
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