Mein Weib und all mein holder Kreis, Mein Kind und all mein lachend Glück. Ich rühre an die Saite leis, Wie hell klingt es zurück. Nur manchmal, wenn von ferne ich Die großen Ströme rauschen höre, Wenn sich der vollern Lebenschöre Ein Ton in meine Stille schlich, Schrei laut ich auf und hebe Klag: Mehr Licht, mehr Licht, nur einen Tag! Und blutend leg ich, abgewandt, Mein Herz in eure Liebeshand, Bis es von aller Angst entbunden Und wieder seinen Takt gefunden, Den Gleichtakt zwischen Wunsch und Pflicht. Herddämmerglück, Herddämmerlicht.
Vier Lieder nach Gedichten von Gustav Falke für eine Singstimme und Klavier
by Max von Schillings (1868 - 1933)
1. Aus dem Takt  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Aus dem Takt"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Seliger Eingang  [sung text not yet checked]
Vorm Himmelsthor, o süßer Traum, Treffen wir uns wieder, Hängt über die Mauer ein Apfelbaum Seine weißen Blüten nieder. Hockt auf der Mauer ein Englein quer Und baumelt mit den Füßen, Kommen ans Thor zehn andere her, Uns liebreich zu begrüßen. Schlagen zwei die Flügel leis, Will jedes ein Röslein geben, Die rote mir und dir die weiß', Und uns beiden das ewige Leben.
Text Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Seliger Eingang", appears in Mit dem Leben. Neue Gedichte, in Eine Liebe
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Confirmed with Gesammelte Dichtungen von Gustav Falke, Erster Band: Herddämmerglück, Hamburg und Berlin, Alfred Janssen, 1912, page 112.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Nächtliche Heide  [sung text not yet checked]
Dunkel deckt die Heide nun, Geh nicht hinaus, wenn's graut. Es geht was um auf schleichenden Schuhn, Kriecht mit dem Nebel durchs Kraut. Schwarze Arme strecken sich aus, Tastende Hände. Ein Leib, Ein grinsend Gesicht aus dem Dunst heraus, Grauhaarig, ein altes Weib. Wo blieb's? Am Graben, am Ginsterstrauch, Weht's wie ein Schleier, spinnt Ein grau Gespinnst, löst sich, ein Rauch, Leise ab und zerrinnt. Kein Licht, kein Stern. Nur Schatten und Schein: Gestalten, ein Nichts, und doch da. Und die seltsamen Stimmen, was mag es sein? Du weißt nicht, ist's fern, ist's nah. Eines Kindes Weinen, ein Flüsterklang, Ein Rascheln und Knistern im Rohr, Und manchmal ein Ton, so angstvoll, bang, Als ersticke einer im Moor.
Text Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Nächtliche Heide", appears in Tanz und Andacht. Gedichte aus Tag und Traum
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Nuit sur la lande", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Dichtungen von Gustav Falke, Berlin und Hamburg, Alfred Janssen, 1912, Volume 2, page 46.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Sonnenaufgang  [sung text not yet checked]
Tage, die ich ohne dich verbracht, Waren Tage nicht, sie waren Nacht, Nun von deiner Rückkehr mir ward Kunde, Warte ich auf meine Morgenstunde. Wenn das Licht sich aus dem Dunkel hebt, Alles Leben ihm entgegen bebt, Klingt, wie von verborgenen Zaubersaiten, Hell ein Klang durch alle Welt und Weiten. Ein um dich verträumtes Leben harrt Deiner wunderthätigen Gegenwart. Komm! Es will mit lautem Liebessingen Selig seinen Morgengruß dir bringen.
Text Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Sonnenaufgang", appears in Mit dem Leben. Neue Gedichte, in Eine Liebe
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Dichtungen von Gustav Falke, Erster Band: Herddämmerglück, Hamburg und Berlin, Alfred Janssen, 1912, pages 112-113.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]