Wo kein Strahl des Lichtes blinket, Wo kein Thau von Tränen sinket, In die Stille nieder Und hinaus in alle Weiten Nächtlicher Vergessenheiten Dringen deine Lieder. Die entflohn und nicht mehr kamen, Freuden mit verlornen Namen Kannst du wiederbringen; Lauschend treten alle Schmerzen Leiser auf in meinem Herzen, Hören sie dich singen.
Acht Lieder mit Begleitung von Streichquartett
by Henri Marteau (1874 - 1934)
1. An Agnes
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "An Agnes", appears in Gedichte, in 4. Viertes Buch, in Vermischte Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
2. Thränentropfen
Aus der Wolken fallen leise Tropfen zur Erde das nach langem Schlafe wieder grün sie werde Bis in's Herze tropfen meine Thränen hernieder Und aus seinen Wunden wachsen leise Lieder.
Text Authorship:
- by Agnes Henri Marteau (flourished c1905), "Thränentropfen"
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]3. Als die Liebe kam
Mein Herz ahnte sein Leben kaum es schlief Bis eines Tags die Liebe kam und rief: wach auf aus deinem Schlaf und lass mich ein; mit mir kommt ja das Glück zu dir hinein. Da zitterte zum erstenmal mein Herz; Es kam mit Liebesherrlichkeit der Schmerz! Doch lieber ist mir alles Leid als Schlaf, Und unvergesslich, dass dein Blick mich traf.
Text Authorship:
- by Agnes Henri Marteau (flourished c1905), "Als die Liebe kam"
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]4. In dem Garten meiner Seele
In dem Garten meiner Seele steht ein goldener Baum; Wehen meine Seufzer leise, klingt es wie tief im Traum Durch di blüthenschweren Zweige. Süβer Frieden liegt darüber, losgelöst von Zeit und Raum. Quellen rauschen silberglänzend Und von Ferne hört man kaum zauberhaft die Stimme einer Geige.
Text Authorship:
- by Agnes Henri Marteau (flourished c1905), "In dem Garten meiner Seele"
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]5. Liebeslied
Ich sah um deine weichen Wangen schweben den Frühlingswind; Ihn bat ich tausend Küsse dir zu geben, Du holdes Kind. So vorsichtig und leise sollt er nippen am Rosenmund, das du gedächtest meiner eignen Lippen zur selben Stund.
Text Authorship:
- by Agnes Henri Marteau (flourished c1905), "Liebeslied"
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]6. Sonnenlied
Siegende Strahlen sandte die Sonne, zu wahrer Wonne wollte sie wecken Tausend Töne aus traumhafter Tiefe, Haltlosen Herzen zu holder Hoffnung. Knospen, die kosend die Königin küsste, Blüten zu wunderbar brennenden Blumen. Vögelein fingen an fröhlich zu flattern Wenn sie so wonnig die Wälder umwehte und aus den klingenden Kehlen kamen Lenzes selige lachende Lieder, füllten voll feurig flammender Freude Liebesverlangendes lichtloses Leben.
Text Authorship:
- by Agnes Henri Marteau (flourished c1905), "Sonnenlied"
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]7. Träume
Wirre Träume die mich so gequälet die die Seele halten heiss umfangen lasst mich los. Die liebe Morgensonne hat ja längst zu scheinen angefangen. Lasst mich los! Seid endlich doch zufrieden Krallet nicht so fest Euch in mein Herze Habt die holde Hoffnung ja besieget die mir sonst getreu im tiefsten Schmerze Lasst mich los! Bei hellem lichtem Tage Nachtgesindel schliesst ihr scheu die Augen, die ganz ungewohnt der Gottes Sonne nur zu grauenvollem dunkel taugen. Lasst mich los. Hört ihr das süsse Lachen das von nebenan herüber klingt. Komm mein Liebling das dein sonnig Auge all das Grauen dieser Nacht bezwingt.
Text Authorship:
- by Agnes Henri Marteau (flourished c1905), "Träume"
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]8. "Herbst"
Gebräuntes Gold hängt an den Bäumen Leuchtend wie fürstlich Geschmied letzte Sonne schwebt über den Träumen lächelnd im Abschiedsleid. Herbstes Nebel flatternd umkleiden der Blumen bunte Glut Leise sinken sie dann im Scheiden dahin wo es wunschlos sich ruht. Wenn meinem Herzen schwinden sollte der Liebestrahlender Pein Mit all den Blumen ich schlafen wollte träumen von Sonnenschein. Dankbar noch das mir war gegeben der süssesten Blume Duft Deren Licht einen Schein von Leben noch wirft in die dunkelste Gruft.
Text Authorship:
- by Agnes Henri Marteau (flourished c1905), ""Herbst""
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Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]