Der Schnee ist vergangen, der Winter ist weg. Hervor, ihr Blumen, hervor! Märzglöckchen und Veilchen im Dornengeheg, Masliebchen und Primeln am Wiesensteg, Hervor, ihr Blumen, hervor! Der Himmel lächelt hernieder so blau, Heraus, ihr Knospen, heraus! Die Lüfte wehen so lieblich und lau, Und drunten am Bache grünet die Au, Heraus, ihr Knospen, heraus! Der Frühling will kommen gar bald, gar bald, Heran, ihr Vögel, heran! Kommt, singet ihm, daß es schallt und hallt, Und bauet das Nest im luftigen Wald, Heran, ihr Vögel, heran! Auf! freue dich mit, du Menschenkind, Hinweg, ihr Sorgen, hinweg! Heraus aus dem Haus geschwind, geschwind, Und sing mit dem fröhlichen Merzenwind: Hinweg, ihr Sorgen, hinweg!
4 Naturlieder von Fr. Oser, für Sopran und Alt mit Pianoforte
by Heinrich Esser (1818 - 1872)
1. Frühlingsanfang  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Frühlingsanfang", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 18
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 19-20.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Morgenstille  [sung text not yet checked]
Leiser tönt schon und will verklingen Wie Harfenklang der Segen der Nacht, Und leis und sacht Auf der Töne Schwingen, Horch, ist der Segen des Tags erwacht. So zwischen Nacht und Tag, Wie Herz und Seele sich freuen mag! Morgenstille, selig allein, Selig allein mit Gott zu sein! Matter blizt schon und will verschwimmen Der letzte Stern im dämmernden Blau, Aus dunkelm Grau Will der Tag erglimmen, Nacht aber liegt noch auf Kluft und Au. So zwischen Nacht und Tag, Wie Herz und Seele sich freuen mag! Morgenstille, selig allein, Selig allein mit Gott zu sein! Jeder Gram noch hält sich verborgen Und jede Pein, als schlummerten sie Für immer hie, Wie am ewgen Morgen, Und kehrten wieder sie nie mehr, nie. So zwischen Nacht und Tag, Wie Herz und Seele sich freuen mag! Morgenstille, selig allein, Selig allein mit Gott zu sein!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Morgenstille", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 60
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Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 53-54. Note: in an earlier publication of the text, Mancherlei Gaben und ein Geist, homiletische Vierteljahrschrift, dritter Jahrgang, Wiesbaden: Julius Riedner, 1863, page 24, the line-breaks were slightly different and there was an error on the first line of the poem ("verklingen" was incorrectly given as "erklingen").
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull , Johann Winkler
3. Abendlied  [sung text not yet checked]
Nun schlafen die Vöglein im Neste, Nun schlummern die Blüthen am Strauch, Und unter dem Himmel die Weste, Horch, horch! sie ruhen nun auch. Nur droben, da wachen die Sterne Und singen ihr ewiges Lied, Das, hallend [aus]1 endloser Ferne, Leis über die Erde noch zieht. Und der da von Anbeginn lenket Das ganze [schimmernde]2 Heer, Auch deiner liebend gedenket, Du giltst ihm ja noch viel mehr. Der segnet die Vöglein und Blüthen, Und leitet der Winde Hauch, Der wird auch dich wohl behüten, So [ruh' im]3 Frieden nun auch!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Abendlied", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 118
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Evening song", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874, mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 105-106.
1 Kienzl: "in"2 Kienzl: "schlummernde"
3 Kienzl: "ruhe in"
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4. Rausche, rausche, froher Bach  [sung text not yet checked]
Rausche, rausche, froher Bach, Küsse die Blumen am Ufer wach! O wie werden sie dir's danken, Hold zu dir [sie niederschwanken]1, Und [in]2 deinen Wellen licht Lachend spiegeln ihr Angesicht! Horch, o horch, mit lautem Ton [Grüßet]3 dich freudig die Amsel schon, Schau, wie ist's an deinen Borden Überall schon grün geworden, Gelt, nun [läßt's dir's]4 keine Ruh, Frischer, muntrer Geselle du! Ach! wie freuen Busch und Baum Sich auf den wonnigen Sommertraum, O wie werden sie sich neigen Froh zu dir mit ihren Zweigen, Erlen, Weiden allzumal In dem lustigen Wiesenthal! Rausche, rausche, froher Bach, Bald ist der schlummernde Frühling wach! Rasch auf deinen [schönen]5 Wegen Zieh dem Lieblichen entgegen, Bis im Maien, dankerfreut, Ganz mit Blüthen er dich bestreut!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Rausche, rausche, froher Bach", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 31
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser. 1842-1874, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 30-31.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "überall" becomes "Ueberall", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography; since the lower-case version is not "ueberall we use "Überall".
1 Lang: "hernieder schwanken"; Schläger: "sie nieder schwanken"2 Schläger: "an"
3 Lang: "Grüsst"
4 Lang, Schläger: "läßt dir's"
5 Lang: "holden"
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