Auf dem großen Teiche Schwimmen weiße Schwäne, Und am grünen Ufer Sitzt ein fchönes Mädchen. In den Lüften droben Kreischt ein schwarzer Rabe; In den Schooß des Mädchens Fällt ein goldnes Ringlein. Woher haft du, Rabe, Dieses goldne Ringlein? Ich kenn' dieses Ringlein, Hab es von der Mutter, Trug es dann drei Jahre Und gab es dem Jüngling Der mich jeden Sonntag Hat nach Haus getragen. Und der Rabe sagte: Frag' nicht nach dem Ringlein Und nicht nach dem Jüngling Der dich jeden Sonntag Hat nach Haus getragen: Denn roth ist mein Schnabel, Und in ferne Lande Zog in's Feld dein Jüngling.
Drei Volkspoesien für 2 Frauenstimme mit Pianoforte
by Alexander Winterberger (1834 - 1914)
1. Das Ringlein  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Wincenty Pol (1807 - 1872), "Das Ringlein", appears in Volkslieder der Polen
Based on:
- a text in Polish (Polski) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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Confirmed with Volkslieder der Polen. Gesammelt und übersetzt von W. P. [Wincenty Pol], Leipzig, Weidmannsche Buchhandlung, 1833, pages 51-.52
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2. Des Mädchens Wahl  [sung text not yet checked]
Ach! wie schlief ich sonst so gut Bis zum hellen Morgen! Doch nun quält das junge Blut Sich mit Liebessorgen. Welchen Mann? -- so frag' ich immer -- Ob ein guter oder schlimmer? Mutter! leihe mir dein Ohr, Schlag' mir einen Gatten vor! Nimm den Jäger, liebes Kind! Und du bist am Ziele. -- Mutter, nein! ich wär' ja blind, Wenn mir der gefiele. Muß er nicht auf Bergen klettern? Kann ihn nicht ein Fels zerschmettern? Schließe, Mutter, ihm das Thor; Schlag' mir einen Andern vor! Nimm den Schäfer, Töchterlein! Schäfer bringt dir Schafe. -- Mutterchen! da sag' ich nein, Wähl' ihn nicht im Schlafe. Schäfer weidet in Gebirgen, Kann ein böser Wolf ihn würgen. Nein! auch ihm verschließ das Thor, Schlag' mir einen Andern vor! Nun so nimm den Handelsmann! Wird dir wohl behagen. -- Die alleine leben kann, Mag es mit ihm wagen. Handelsleute gehn auf Reisen, Können sich nicht treu beweisen. Schließe, Mutter, ihm das Thor, Schlag' mir einen Andern vor! Liebes Kind, den Schneider nimm! Schneider machen Kleider. -- Mutterchen, sey nicht so schlimm, Gieb mir nicht den Schneider! Möglich, daß er ohne Tadel; Doch ich hasse Scheer' und Nadel. Darum schließ' auch ihm das Thor, Einen Andern schlage vor! Nun so nimm den Bauer, Kind! Den bescheidnen Knaben. -- Ey, wenn der mich liebgewinnt, Dieser soll mich haben. Sind auch schwarz des Bauern Hände, Weißbrod ißt er bis an's Ende; Führ' ihn, Mutter, nur in's Haus, Ordne schnell den Hochzeitschmaus!
Authorship:
- by Wilhelm Christoph Leonhard Gerhard (1780 - 1858), "Des Mädchens Wahl", appears in Wila. Serbische Volkslieder und Heldenmährchen
Based on:
- a text in Serbian (Српски) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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Confirmed with Wila. Serbische Volkslieder und Heldenmährchen von W. Gerhard, Leipzig, Verlag von Joh. Ambr. Barth, 1828, pages 111-112.
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3. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Eio popeio, was rasselt im Stroh, Die Gänslein gehn barfus, Und haben keine Schuh, Der Schuster hats Leder, Kein Leisten dazu, Kann er den Gänslein Auch machen kein Schuh. Eio popeio, schlags Kikelchen todt, Legt mir keine Eier, Und frißt mir mein Brod, Rupfen wir ihm dann Die Federchen aus, Machen dem Kindlein Ein Bettlein daraus. Eio popeio, das ist eine Noth, Wer schenkt mir ein Heller, Zu Zucker und Brod? Verkauf ich mein Bettlein, Und leg mich aufs Stroh, Sticht mich keine Feder, Und beißt mich kein Floh Eio popeio.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Wiegenlied", appears in Des Knaben Wunderhorn
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Confirmed with Achim von Arnim and Clemens Brentano, Des Knaben Wunderhorn, Band 3, Stuttgart, 1979, pages 302-303.
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