Mit dir begonnen sei das Jahr, ich leg es ganz in deine Hände. Mit dir, der Liebe wunderbar, kommt guter Anfang, selig Ende. Was will ohn' dich das Jahr auch mir, was will mir ohne dich das Leben? Herr, nimm mich auf und gib mich dir, du bist mein Leben und mein Streben.
Aus dem Sängerleben
by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901)
1. Neujahrsgebet  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890)
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Researcher for this page: Johann Winkler2. Künstlergruß an die Frauen  [sung text checked 1 time]
Auf! zu festlichem Beginnen töne Sang und Becherklang! Euch, ihr holden Meisterinnen, euch, ihr Frauen, gilt der Dank. Was in Werken wir erstreben unsre ganze Lebenszeit, Anmutsfülle ward gegeben euch als köstlich Ehrenkleid. Und wie mühevoll wir ringen, all die Freuden, all die Lust, die das eigne Herz durchdringen, auszustreun in andrer Brust: nur ein Wort von eurem Munde, nur ein flüchtger Blick von euch, und ein Gott mit euch im Bunde macht die Herzen überreich! Drum als holde Meisterinnen seid gepriesen allezeit. Was wir immer auch beginnen, nur der Schönheit sei's geweiht. Und du Sternenjungfrau droben, leuchte freundlich durch die Nacht. Sieh uns hier, das Glas erhoben, huldigen der Schönheit Macht!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852)
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Wandernde Musikanten  [sung text checked 1 time]
Durchs Städtlein wir schweifen mit Löchern im Schuh; am Fenster hin schleifen viel Fraun ab und zu. Oben lust'gen Tanzes Wogen, Kerzenglanz, goldner Wein; hungrig rühren wir den Bogen, geigen in die Nacht hinein. Belebt sind die Gassen, die Fenster voll Glanz, allüberall Prassen und Jubel und Tanz. Und wir wandern so und singen in der kalten Winternacht; emsig wir den Bogen schwingen, bis man's Fenster aufgemacht. Wohl klingen die Lieder voll Lieb und voll Lust, doch kehren sie wieder mit Schmerz in die Brust. Gering ind die Gaben und spärlich der Wein; still weiter wir traben ins Dunkel hinein. Dann in Tönen, nie gekannten, spielen wir zum Sternenschein: "Nimm uns arme Musikanten, Gott, zum Himmel bald hinein."
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890)
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Im Märzen  [sung text checked 1 time]
Es ist die Luft so weich und lind In einer Nacht geworden, Das Eis zerbricht, der Schnee zerrinnt, Dann grünt es aller Orten. Im dürren Wipfel wiegt sich leis Ein Vöglein voller Lieder; Da blühen alle Zweige weiß, Es blüht im Herzen wieder. Es weint der Schmerz so süß sich aus, [Es jubelt so hell]1 die Liebe, Zu enge wird mir Herz und Haus Für all die Frühlingstriebe. Und blüht's thalaus, und blüht's thalein, Da jubelt's rings auf Erden, Als [müss']2 die Welt im Frühlingsschein Zum Paradiese werden.
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890), no title, appears in Waldblumen, in Naturstimmen und Lebensklänge [1st edition], in Im Märzen, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "In March", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Gianni Franceschi) , "In marzo", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Franz Alfred Muth, Waldblumen. Lieder, Frankfurt am Main: Verlag von G.J. Hamacher, 1872, page 3.
1 Rheinberger: "Und jubelt hell"2 Rheinberger: "müsst"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Gianni Franceschi
5. Frühlingslied  [sung text checked 1 time]
Alles liegt in frommen Träumen, Jeder Berg und jedes Thal; Wunderbar rauscht's in den Bäumen Bei dem ersten Mondenstrahl. Erd' und Himmel leise sprechen Wie in Heimweh tief bewußt, Und hervor die Thränen brechen Mir aus heimwehkranker Brust. Heilig Heimweh du, nach Eden, Ohne Sünde, ohne Weh, Wo die Blumen innig beten, Wo beim Wolfe [ruht]1 das Reh. Neuer Himmel, neue Erde, Unbefleckt und unentweiht; -- O, so sprich das zweite: "Werde!" Starker Herr der Ewigkeit.
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890), no title, appears in Waldblumen, in Naturstimmen und Lebensklänge [1st edition], in Frühlingslieder , no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Spring song", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Franz Alfred Muth, Waldblumen. Lieder, Frankfurt am Main: Verlag von G.J. Hamacher, 1872, page 6.
1 Rheinberger: "liegt"Research team for this page: Bertram Kottmann , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
6. Es ritten drei Reiter von Rothenthal  [sung text checked 1 time]
Es ritten drei Reiter von Rothenthal, die ritten nach Amsterdame; sie ritten dem König wohl vor sein Tor, der König nahm sie gefangen. "Ach, ist der Herzallerliebste mein im tiefen Turme gefangen, so reich ich ihm gleich drei Feile hinein, drei Feile von Amsterdame." Des Nachts, wohl um die halbe Nacht, da fingen sie an zu feilen, sie feilten die Schlösser, die Riegel sacht, sie hatten ja zu eilen. Sie feilten die Schlösser, die Riegel sacht, drei Rösslein standen bereite; es fand da der eine sein treues Lieb, das stand in Leid und Freude. Sie nahm ihr Schürzchen vom Leibe weg und band es dem Ross um die Hufen, damit es nicht klappre, damit es nicht rapple, damit es die Leute nicht hörten. Und als die Reiter vor Wall und Tor, da huben sie an zu singen; dem Mägdelein treu die Tränen heiß ins Auge, ins Auge dringen. "Wo sind die Reiter, wo sind die drei, sie saßen im Turme gefangen?" "Die reiten dahin in dem fernen Land, mein Liebster soll nicht hangen!" "So sollst du denn sitzen selber im Turm, im Turm zu Amsterdame!" "Beschwert's nicht eure Königsehr, sitz ich für ihn gerne gefangen!" Wer ist's, der uns dies Liedlein sang und wieder hat gesungen? Das sind drei Reiter beim kühlen Wein, zwei alte und ein junger!
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890)
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Researcher for this page: Johann Winkler7. Der kluge Küfergeselle  [sung text checked 1 time]
Der Küfer sprach zum Gesellen fein: Steig nieder in den Keller, füll aus zwei Fässlein mir mit Wein vom besten Muskateller! "O edler goldner Rebensaft voll Lieblichkeit und Wunderkraft, wie grüß ich dich von Herzen!" Es war der Geselle gleich bereit den Kranen umzudrehen. Da floss es voller Fröhlichkeit, man konnt nichts Schönres sehen. "Der Wasserbrunn sei gar gesund, doch süßer tut es Herz und Mund, wenn solch ein Brünnlein fließet!" Die Fässlein waren bald gefüllt, doch weiter floss die Quelle. "Ei, wie es sprudelt, wie es quillt, so frisch, so golden helle. Doch besser trinke ich den Wein, zum Keller fließt er sonst hinein, ich leg mich untern Kranen." Wohl ward das Weinfass trockenleer und voll ward der Geselle, "ei Meister, recht, o kommt nur her, bedankt euch auf der Stelle: Es floss der Wein fort aus dem Fass, jetzt wär der ganze Keller nass, wär ich nicht dagewesen."
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890)
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