Was ich im Leben am meisten gescheut? Verdrießliche Launen, ein brummig Gesicht, Gemischtes, gemanschtes Getränke, Langweiligen. nüchternen, neidischen Wicht Und eine verschlossene Schenke. Das sagt' ich schon immer und sag' es noch heut, Das hab' ich im Leben am meisten gescheut. Was mich im Leben am meisten gereut? Verlorener Tag und vertrödelte Zeit, In Hoffen und Harren verträumet, Und günstigen Glückes Gelegenheit Mit Zaudern und Zagen versäumet. Das sagt' ich schon immer und sag' es noch heut, Das hat mich im Leben am meisten gereut. Was mich im Leben am meisten gefreut? Ein Lachen, ein Kosen, ein minniger Kuß, Ein Trinken mit guten Gesellen Und außerdem jeglicher Brauch und Genuß, Der's Herz macht schlagen und schwellen. Das sagt' ich schon immer und sag' es noch heut, Das hat mich im Leben am meisten gefreut.
Drei Rattenfänger-Lieder für 1 mittlere Stimme mit Pianoforte
by Johannes Doebber (1866 - 1921)
1. Gescheut, gereut, gefreut  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Gescheut, gereut, gefreut", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Stille Liebe  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Holdsel'ger Jugend Prangen! dein blaues Augen paar, die Rosen deiner Wangen, dein dunkelbraunes Haar, In allen meinen Tagen kommt mir's nicht aus dem Sinn, ich kann es dir nicht sagen, wie ich von dir gebannet bin. Willst du mir sonst nichts geben, so wehre doch dies mir nicht, lass meine Augen erheben zu deinem Angesicht, lass meine Gedanken liegen als Beter vor deinem Schrein, und ewig bleib' es verschwiegen, dass meine Seele dein!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Treib' hin, du letzte Scholle Eis  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Treib' hin, du letzte Scholle Eis, Brich' auf, du junges braunes Reis, Ich hab' genug an all dem Weiß, Säh's gerne grünen und blühen. Der Lenz steht draußen vor dem Thor, Das Veilchen spitzt sein blaues Ohr, Wie sehr es auch die Nacht noch fror, Es fühlt ein Schwellen und Glühen. Ich athme Würz' und Wonnen ein, Umfaßt von goldnem Sonnenschein, Schon grüßte mich ein Vögelein, Das schüttelte sein Gefieder. Mir selber wird so federleicht, Als ob ins Herz die Liebe schleicht, Der Frühling kommt und lacht und reicht Mir Blumen und neue Lieder.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Frühling", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Springtime", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
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