Ein Schifflein sah ich lenken, Drin sassen auf den Bänken Ein Knab und eine Maid. Stumm sass sie bei dem Fergen Und thät die Augen bergen In grossem Herzeleid. Wie ist der See so tief. "Willst du zum Reigen fahren? Du trägst in deinen Haaren Von Myrten einen Kranz. Und wenn ich bei der Linde Dich Traute wieder finde, Versagst du mir den Tanz?" Wie ist der See so tief. "Mich lockt zum Ringelreigen Nicht mehr der Klang der Geigen, Der Flöten und Schalmei'n. Vorbei ist Lust und Wonne, Muss werden eine Nonne Im Kloster Sanct Marein." Wie ist der See so tief. Er liess das Ruder sinken, Zwei Thränen sah sie blinken Und fallen auf den Grund. -- "Muss ich den Schleier tragen, Will ich dir nicht versagen Zu küssen meinen Mund." Wie ist der See so tief. Es schlang die weissen Arme In übergrossem Harme Um seinen Hals die Maid. Der Kahn gerieth in's Schwanken, Die beiden Minnekranken Vergassen all ihr Leid. Wie ist der See so tief.
Zwei vierstimmige Männerchöre
by Ferdinand Langer (1839 - 1905)
1. Wie ist der See so tief  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Wie ist der See so tief", appears in Spielmannslieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "How very deep is the lake", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, pages 43-44.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Lacrimae Christi  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es war in alten Zeiten Ein schwäbischer Fiedelmann, Der kräftig strich die Saiten Und lustige Mären spann. Mit Friederich, dem Andern In's Wälschland zog er ein Und kostete im Wandern Von einem jeden Wein. Und als auf seinem Zuge Er nach Neapel kam Quoll ihm aus irdnem Kruge Ein Tropfen wundersam. Er trank mit durst'gem Munde Und rief den Wirth herbei: "Viellieber, gebt mir Kunde, Was für ein Wein das sei. Er rinnt mir altem Knaben Wie Feuer durch's Gebein; Von allen Gottesgaben Muss das die beste sein." Der dicke Kellermeister Gab ihm die Auskunft gern: "Lacrimae Christi heisst er, Denn Thränen sinds des Herrn." Da überkam ein Trauern Den alten Fiedelmann; Er dachte an den Sauern, Der in der Heimat rann. Und betend sinkt er nieder. Den Blick emporgewandt: "Herr, weinst du einmal wieder, So wein' in Schwabenland."
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Lacrimae Christi", appears in Spielmannslieder
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Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, pages 60-61.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
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