Wie manchmal, wenn des Mondes Strahl Die Berge zitternd küßt ringsum, Zu lauschen einer Flöt' im Thal, Lehn' ich am Erker stumm! "O komm, mein Lieb!" sagt leise flehend jeder Ton. "O komm, mein Lieb! die Nacht ist bald entflohn!" Nein, keiner Rede Krast, Wie warm, wie feurig auch, Malt glühend so die Leidenschaft, Wie dieser Töne Hauch! Dann -- wahrlich nicht von ungefähr! -- Ergreif' auch ich die Laute -- wohl Ist Andern fremd ihr Klang, doch Er Kennt ihre Sprache wohl! "Ich komme, Lieb!" sagt leis verheißend jeder Ton; "Ich komme! Dein, dein, bis die Nacht entflohn!" O, schwach das mächt'ge Wort, Und matt der Farben Licht Bei dem, was zitternd mein Akkord Alsdann ihm malt und spricht!
Zwei Gedichte von Freiligrath
by Carl Evers (1819 - 1875)
1. Wie manchmal, wenn des Mondesstrahl  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), "How oft, when watching stars"
Based on:
- a text in English by Thomas Moore (1779 - 1852), "How oft, when watching stars", subtitle: "Savoyard air", appears in National Airs
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Wiegenlied für den Sohn eines schottischen Häuptlings  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Schlaf, Söhnchen! dein Vater war eisenumhüllt Ein Ritter! deine Mutter war lieblich und mild! Vom Thurme sieh' nieder: des Waldes Revier, Die Schluchten, die Berge, sie prangen nur dir!1 O, fürchte das Horn nicht, wie laut es auch dröhnt; Den Wächtern nur, die dich beschützen, es tönt; Sie spannen den Bogen, ihr Schwert raucht von Blut, Eh' feindlich ein Bube dir Leides anthut.1 Schlaf Söhnchen! die Zeit kommt, wo panzerbedeckt Das Horn und die Trommel vom Schlummer dich weckt, Drum schlafe, mein Liebling, noch darfst du's ja thun; Als Mann mußt du kämpfen, kannst nimmermehr ruhn!1
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), "Wiegenlied für den Sohn eines schottischen Häuptlings"
Based on:
- a text in English by Walter Scott, Sir (1771 - 1832), "Lullaby of an infant chief", appears in Guy Mannering or The Astrologer , first published anonymously, first published 1815
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View original text (without footnotes)Confirmed withGedichte von Ferdinand Freiligrath Stuttgart und Tübingen: Verlag der J.G. Cotta’schen Buchhandlung, 1838, page 390
1 Gade adds "O schlafe!"Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor]
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