Ich bin am Ziel meines Herzens angelangt. Weiter führt kein Strahl. Hinter mir laß ich die Welt. Fliegen die Sterne auf: Goldene Vögel. Hißt der Mondturm die Dunkelheit – .... O, wie mich leise eine süße Weise betönt … Aber meine Schultern heben sich, hochmütige Kuppeln.
Neue Menschen. Ein neuzeitlicher Mythos als Kammeroper
Opera by Peter Michael Braun (1936 - 2019)
1. Ankunft  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Ankunft", appears in Meine Wunder, first published 1911
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Karl Bellenberg [Guest Editor]2. Der letzte Stern  [sung text not yet checked]
Mein silbernes Blicken rieselt durch die Leere, Nie ahnte ich, daß das Leben hohl sei. Auf meinem leichtesten Strahl Gleite ich wie über Gewebe von Luft Die Zeit rundauf, kugelab, Unermüdlicher tanzte nie der Tanz. Schlangenkühl schnellt der Atem der Winde, Wie Säulen aus blassen Ringen sich auf Und zerfallen wieder. Was soll das klanglose Luftgelüste, Dieses Schwanken unter mir, Wenn ich über die Lende der Zeit mich drehe. Eine sanfte Farbe ist mein Bewegen Und doch küßte nie das frische Auftagen, Nicht das jubelnde Blühen eines Morgen mich. Es naht der siebente Tag – Und noch ist das Ende nicht erschaffen. Tropfen an Tropfen erlöschen Und reiben sich wieder, In den Tiefen taumeln die Wasser Und drängen hin und stürzen erdenab. Wilde, schimmernde Rauscharme Schäumen auf und verlieren sich, Und wie alles drängt und sich engt Ins letzte Bewegen. Kürzer atmet die Zeit Im Schoß der Zeitlosen. Hohle Lüfte schleichen Und erreichen das Ende nicht Und ein Punkt wird mein Tanz In der Blindnis.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Der letzte Stern", appears in Der siebente Tag, appears in Meine Wunder, first published 1905
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Confirmed with Else Lasker-Schüler, Gesammelte Gedichte, Leipzig, Verlag der Weißen Bücher, 1917, pages 62-63.
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3. Sulamith  [sung text not yet checked]
O, ich lernte an deinem süßen Munde Zuviel der Seligkeiten kennen! Schon fühl ich die Lippen Gabriels Auf meinem Herzen brennen . . . Und die Nachtwolke trinkt Meinen tiefen Cederntraum. O, wie dein Leben mir winkt! Und ich vergehe Mit blühendem Herzeleid Und verwehe im Weltraum, In Zeit, In Ewigkeit, Und meine Seele verglüht in den Abendfarben Jerusalems.
Text Authorship:
- by Else Lasker-Schüler (1869 - 1945), "Sulamith", appears in Styx, Gedichte, appears in Hebräische Balladen, no. 18, first published 1902
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Sulamith", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Else Lasker-Schüler, Werke und Briefe. Kritische Ausgabe, herausgegeben von Norbert Oellers, Heinze Rölleke und Itta Shedletzky, Band 1 Gedichte, bearbeitet von Karl Jürgen Skrodzki unter Mitarbeit von Norbert Oellers, Frankfurt am Main: Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 1996, page 165.
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