Weiß nicht, woher ich kommen bin; Weiß nicht, wohin ich geh: ob ich ein Waldvöglein bin oder eine Fee. Die Blumen, die da quillen, den Wald mit Ruch erfüllen, hat einer je vernommen, woher die sind [kommen]1? Aber manchmal fühl' ich ein Brennen: Möchte so [gerne]2 Vater und Mutter kennen. Kann es nicht sein, füg' ich mich drein. Bin doch ein schönes, goldhaariges Waldfräulein.
Drei Gesänge Rautendeleins
Song Cycle by Clemens von Franckenstein (1875 - 1942)
1. Weiss nicht, woher ich kommen bin  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Gerhart (Johann Robert) Hauptmann (1862 - 1946), appears in Die versunkene Glocke
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Faisst: "gekommen"
2 Faisst: "gern"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Wohin?  [sung text not yet checked]
Wohin? ...Wohin? -- Ich saß beim Mahl, Erdmännlein durchlärmten den Hochzeitssaal, sie brachten mir ein Becherlein, darinnen glühte Blut, statt Wein: den Becher musst' ich trinken. Und als ich getrunken den Hochzeitstrank, da ward mir so enge die Brust, so bang, da griff hinein eine eiserne Hand -- da ward mir das ganze Herze verbrannt. [Das]1 Herze muss ich kühlen! Ein Krönlein lag auf dem Hochzeitstisch -- zwischen roten Korallen ein Silberfisch -- das zog ich heran, das setzt' ich mir auf; nun bin ich des [Wassermannes]2 Braut. Mein Herze musst' ich kühlen... Es fielen drei Äpfel in meinen Schoß, weiß, gold und rosenrot -- : das war die Hochzeitsgabe. Ich aß den weißen und wurde bleich, ich aß den gold'nen und wurde reich, zuletzt den rosenroten. Weiß, bleich und rosenrot saß ein [Mägdlein]3 -- und das war tot. Wassermann! thu [nun]4 auf die Thür! Die tote Braut, die bring' ich dir. Zwischen Silberfischlein, Molch und Gestein ins Tiefe, Dunkle, Kühle hinein... O, du verbranntes Herze!
Text Authorship:
- by Gerhart (Johann Robert) Hauptmann (1862 - 1946), no title, appears in Die versunkene Glocke
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (J. von Lagin)
Confirmed with Die versunkene Glocke: ein deutsches Märchendrama von Gerhart Hauptmann, New York: Jones & Heidemann, 1899, pages 88-89.
1 Weissberg: "Mein"1 Weissberg: "Wassermanns"
2 Weissberg: "Mägdelein"
3 Weissberg: "mir"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
3. In tiefer Nacht mutterseelen allein  [sung text not yet checked]
In tiefer Nacht mutterseelenallein, kämm‘ ich mein goldenes Haar, schön schön Rautendelein! Die Vögel reisen, die Nebel ziehn, die Haidefeuer verlassen glühn … Mir ist so weh! zu eng mein Kleid. Ich arme, verwunschne Brunnenmaid. Im hellen Monde kämm ich mein Haar und denke deß, der mein Buhle einst war. Die Glockenblumen läuten. Läuten sie Glück? läuten sie Qual? Beides zumal, dünkt mich, soll es bedeuten. - Hinab! hinab - die Zeit ist um - in Wasser und Tang! ich blieb schon zu lang. Hinab, hinab!
Text Authorship:
- by Gerhart (Johann Robert) Hauptmann (1862 - 1946), no title, appears in Die versunkene Glocke
See other settings of this text.
Confirmed with Die versunkene Glocke: Ein deutsches Märchendrama von Gerhart Hauptmann, New York, Jones & Heidemann, 1899, pages 100 - 101.
Researcher for this page: Bertram Kottmann