Als ob er horchte. Stille: eine Ferne... Wir halten ein und hören sie nicht mehr. Und er ist Stern. Und andre große Sterne, die wir nicht sehen, stehen um ihn her. O er ist Alles. Wirklich, warten wir, daß er uns sähe? Sollte er bedürfen? Und wenn wir hier uns vor ihm niederwürfen, er bliebe tief und träge wie ein Tier. Denn das, was uns zu seinen Füßen reißt, das kreist in ihm seit Millionen Jahren. Er, der vergißt, was wir erfahren und der erfährt, was uns verweist.
Traumtage
Song Cycle by Jörg Ernst Weigand (b. 1940)
Als ob er horchte
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Buddha", appears in Neue Gedichte [author's text checked 1 time against a primary source]
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Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryConfirmed with Rainer Maria Rilke, Neue Gedichte, Project Gutenberg, 2022
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
Das ist der tag
Das ist der Tag, in dem ich traurig throne, das ist die Nacht, die mich ins Knieen warf; da bet ich: dass ich einmal meine Krone von meinem Haupte heben darf. Lang muss ich ihrem dumpfen Drucke dienen, darf ich zum Dank nicht einmal ihren blaun Türkisen, ihren Rauten und Rubinen erschauernd in die Augen schaun? Vielleicht erstarb schon lang der Strahl der Steine, es stahl sie mir vielleicht mein Gast, der Gram, vielleicht auch waren in der Krone keine, die ich bekam?...
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- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Das ist der Tag", appears in Frühe Gedichte [author's text checked 1 time against a primary source]
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Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryConfirmed with Rainer Maria Rilke, Die frühen Gedichte, 2. Auflage, 1909
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
Das sind die Stunden
Das sind die Stunden, da ich mich finde. Dunkel wellen die Wiesen im Winde, allen Birken schimmert die Rinde, und der Abend kommt über sie. Und ich wachse in seinem Schweigen, möchte blühen mit vielen Zweigen, nur um mit allen mich einzureigen in die einige Harmonie...
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- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Frühe Gedichte, in Mir zur Feier, in Gebete der Mädchen zu Maria [author's text checked 2 times against a primary source]
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Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryConfirmed with Rainer Maria Rilke, Werke, kommentierte Ausgabe in vier Bänden, Band 1 Gedichte 1895 bis 1910, herausgegeben von Manfred Engel und Ulrich Fülleborn, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 1996, page 104.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
Der Abend kommt
Der Abend kommt von weit gegangen durch den verschneiten, leisen Tann. Dann preßt er seine Winterwangen an alle Fenster lauschend an. Und stille wird ein jedes Haus: die Alten in den Sesseln sinnen, die Mütter sind wie Königinnen, die Kinder wollen nicht beginnen mit ihrem Spiel. Die Mägde spinnen nicht mehr. Der Abend horcht nach innen, und innen horchen sie hinaus.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Erste Gedichte [author's text checked 1 time against a primary source]
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Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryConfirmed with Rainer Maria Rilke, Gedichte, Leipzig : Insel-Verlag, 1927, p.178
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
Das Märchen von der Wolke
Der Tag ging aus mit mildem Tone, so wie ein Hammerschlag verklang. Wie eine gelbe Goldmelone lag groß der Mond im Kraut am Hang. Ein Wölkchen wollte davon naschen, und es gelang ihm, ein paar Zoll des hellen Rundes zu erhaschen, rasch kaut es sich die Bäckchen voll. Es hielt sich lange auf der Flucht auf und sog sich ganz mit Lichte an; -- da hob die Nacht die goldne Frucht auf: Schwarz ward die Wolke und zerrann.
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- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Das Märchen von der Wolke", appears in Erste Gedichte, in Larenopfer, first published 1895 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryConfirmed with Rainer Maria Rilke, Werke, kommentierte Ausgabe in vier Bänden, Band 1 Gedichte 1895 bis 1910, herausgegeben von Manfred Engel und Ulrich Fülleborn, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 1996, page 42.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
Herbst
Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh die andre an: es ist in allen. Und doch ist einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.
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- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Herbst", appears in Das Buch der Bilder, first published 1920 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryResearcher for this page: John H. Campbell
Die Nacht
Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten Aus Deinem Haar vergessnen Sonnenschein. Schau, ich will nichts, als Deine Hände halten Und still und gut und voller Frieden sein. Da wächst die Seele mir, bis sie in Scherben Den Alltag sprengt. Sie wird so wunderweit: An ihren morgenroten Molen sterben Die ersten Wellen der Unendlichkeit.
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- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten", appears in Advent, in Funde, no. 8 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryConfirmed with Rainer Maria Rilke, Advent, Leipzig : P. Friesenhahn, 1898, p.55
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
Du mußt das Leben nicht verstehen
Du mußt das Leben nicht verstehen, dann wird es werden wie ein Fest. Und laß dir jeden Tag geschehen so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen sich viele Blüten schenken läßt. Sie aufzusammeln und zu sparen, das kommt dem Kind nicht in den Sinn. Es löst sie leise aus den Haaren, drin sie so gern gefangen waren, und hält den lieben jungen Jahren nach neuen seine Hände hin.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title [author's text checked 1 time against a primary source]
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Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryResearcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Wunderweiße Nächte
Es gibt so [wunderweiße]1 Nächte, drin alle Dinge Silber sind. Da schimmert mancher Stern so lind, als ob er fromme Hirten brächte zu einem neuen Jesuskind. Weit wie mit dichtem Diamantenstaube bestreut, erscheinen Flur und Flut, und in die Herzen, traumgemut, steigt ein kapellenloser Glaube, der leise seine Wunder tut.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Traumgekrönt, in Träumen, no. 21 [author's text checked 1 time against a primary source]
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1 Marx: "wundervolle"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Herbsttag
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los. Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein; gib ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin, und jage die letzte Süße in den schweren Wein. Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Herbsttag", appears in Das Buch der Bilder, first published 1920 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryResearcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Vorfrühling
Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung an der Wiesen aufgedecktes Grau. Kleine Wasser ändern die Betonung. Zärtlichkeiten, ungenau, greifen nach der Erde aus dem Raum. Wege gehen weit uns Land und Zeigens. Unvermutet siehst du seines Steigens Ausdruck in dem leeren Baum.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Vorfrühling", appears in Die Gedichte 1922-1926 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum
Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum. Dort wo die Kinder schläfern, heiß vom Hetzen, dort wo die Alten sich zu Abend setzen, und Herde glühn und hellen ihren Raum. Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum. Dort wo die Abendglocken klar verlangen und Mädchen, vom Verhallenden befangen, sich müde stützen auf den Brunnensaum. Und eine Linde ist mein Lieblingsbaum; und alle Sommer, welche in ihr schweigen, rühren sich wieder in den tausend Zweigen und wachen wieder zwischen Tag und Traum.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Ich bin zu Hause", written 1897 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryResearcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Orgel
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn. Ich kreise um Gott, um den uralten Turm, und ich kreise jahrtausendelang; und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm oder ein großer Gesang.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen", written 1899, appears in Das Stundenbuch, in 1. Das Buch vom mönchischen Leben , no. 2, first published 1905 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryConfirmed with Rainer Maria Rilke, Werke, kommentierte Ausgabe in vier Bänden, Band 1 Gedichte 1895 bis 1910, herausgegeben von Manfred Engel und Ulrich Fülleborn, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 1996, page 157.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
Ich war ein Kind
Ich war ein Kind und träumte viel und hatte noch nicht Mai: da trug ein Mann sein Saitenspiel an unserm Hof vorbei. Da hab ich bange aufgeschaut: "O Mutter lass mich frei..." Bei seiner Laute erstem Laut brach etwas mir entzwei. Ich wusste, eh sein Sang begann: Es wird mein Leben sein. Sing nicht, sing nicht, du fremder Mann: Es wird mein Leben sein. Du singst mein Glück und meine Müh' mein Lied singst du und dann: mein Schicksal singst du viel zu früh, so daß ich, wie ich blüh und blüh, -- es nie mehr leben kann. Er sang. Und dann verklang sein Schritt, -- er musste weiterziehn; und sang mein Leid, das ich nie litt, und sang mein Glück, das mir entglitt und nahm mich mit, und nahm mich mit, -- und keiner weiss wohin...
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- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Ich war ein Kind und träumte viel", written 1898, appears in Frühe Gedichte, in Mädchen-Gestalten, no. 4 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Ich will ein Garten sein
Ich will ein Garten sein, an dessen Bronnen die vielen Träume neue Blumen brächen, die einen abgesondert und versonnen, und die geeint in schweigsamen Gesprächen. Und wo sie schreiten, über ihren Häupten will ich mit Worten wie mit Wipfeln rauschen, und wo sie ruhen, will ich den Betäubten mit meinem Schweigen in den Schlummer lauschen.
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- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Ich will ein Garten sein", appears in Frühe Gedichte, in Mir zur Feier [author's text not yet checked against a primary source]
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Kalter Herbst
Kalter Herbst vermag den Tag zu knebeln, seine tausend Jubelstimmen schweigen; hoch vom Domturm wimmern gar so eigen Sterbeglocken in Novembernebeln. Auf den nassen Dächern liegt verschlafen weißes Dunstlicht; und mit kalten Händen greift der Sturm in des Kamines Wänden eines Totenkarmens Schlußoktaven.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Der Novembertag", appears in Erste Gedichte, in Larenopfer [author's text checked 1 time against a primary source]
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Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryConfirmed with Rainer Maria Rilke, Sämtliche Werke, Band I, Leipzig : Insel-Verlag, 1955, p.17
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
Manchmal geschieht es
Manchmal geschieht es in tiefer Nacht, daß der Wind wie ein Kind erwacht, und er kommt die Allee allein leise, leise ins Dorf herein. Und er tastet bis an den Teich, und dann horcht er herum: und die Häuser sind bleich, und die Eichen sind stumm . . .
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- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Frühe Gedichte, in Mir zur Feier [author's text checked 1 time against a primary source]
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Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryConfirmed with Rainer Maria Rilke, Die Gedichte, Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1997, page 161.
Research team for this page: Peter Donderwinkel , Sharon Krebs [Guest Editor]
Opfer
O wie blüht mein Leib aus jeder Ader duftender, seitdem ich dich erkenn ; sieh, ich gehe schlanker und gerader, und du wartest nur -: wer bist du denn? Sieh : ich fühle, wie ich mich entferne , wie ich Altes, Blatt um Blatt, verlier. Nur dein Lächeln steht wie lauter Sterne über dir und bald auch über mir. Alles was durch meine Kinderjahre namenlos noch und wie Wasser glänzt, will ich nach dir nennen am Altare, der entzündet ist von deinem Haare und mit deinen Brüsten leicht bekränzt.
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- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Opfer", appears in Neue Gedichte [author's text checked 1 time against a primary source]
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Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryConfirmed with Rainer Maria Rilke, Sämtliche Werke, Band 1, Leipzig: Insel-Verlag, 1926, p.485
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
Purpurrote Rosen binden
Purpurrote Rosen binden möcht ich mir für meinen Tisch und, verloren unter Linden, irgendwo ein Mädchen finden, klug und blond und träumerisch. Möchte seine Hände fassen, möchte knieen vor dem Kind und den Mund, den sehnsuchtblassen, mir von Lippen küssen lassen, die der Frühling selber sind.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Advent, in Funde, no. 16 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryConfirmed with Rainer Maria Rilke, Erste Gedichte, DigiCat, 2022
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
Träume
Es kommt die Nacht, reich mit Geschmeiden geschmückt des blauen Kleides Saum; - sie reicht mir mild mit ihren beiden Madonnenhänden einen Traum. Dann geht sie, ihre Pflicht zu üben, hinfort die Stadt mit leisem Schritt und nimmt, als Sold des Traumes, drüben des kranken Kindes Seele mit.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Träume", appears in Erste Gedichte, in Larenopfer, first published 1895 [author's text checked 2 times against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryConfirmed with Rainer Maria Rilke, Werke, kommentierte Ausgabe in vier Bänden, Band 1 Gedichte 1895 bis 1910, herausgegeben von Manfred Engel und Ulrich Fülleborn, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 1996, page 28.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
Will dir den Frühling zeigen
Will dir den Frühling zeigen, der hundert Wunder hat. Der Frühling ist waldeigen und kommt nicht in die Stadt. Nur die weit aus den kalten Gassen zu zweien gehn und sich bei den Händen halten - dürfen ihn einmal sehn.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Advent, in Funde, no. 11 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
Set by Jörg Ernst Weigand (b. 1940), published 2023 [ voice and piano ], p.machineryConfirmed with Rainer Maria Rilke, Rilke,R.M.,Gesammelte Werke (Gedichte), Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, 2020
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Joost van der Linden [Guest Editor]