Da lieg’ ich, krank im Gedärm, – Mich fressen die Wanzen. Und drüben noch Licht und Lärm! Ich hör’s, sie tanzen … Sie wollte um diese Stund’ Zu mir sich schleichen. Ich warte wie ein Hund, – Es kommt kein Zeichen. Das Kreuz, als sie’s versprach? Wie konnte sie lügen? – Oder läuft sie Jedem nach, Wie meine Ziegen? Woher ihr seid’ner Rock? – Ah, meine Stolze? Es wohnt noch mancher Bock An diesem Holze? – Wie kraus und giftig macht Verliebtes Warten! So wächst bei schwüler Nacht Giftpilz im Garten. Die Liebe zehrt an mir Gleich sieben Uebeln, – Nichts mag ich essen schier. Lebt wohl, ihr Zwiebeln! Der Mond gieng schon in’s Meer, Müd sind alle Sterne, Grau kommt der Tag daher, – Ich stürbe gerne.
Drei Lieder nach Texten von F. Nietzsche
Song Cycle by Maria Bach (1896 - 1978)
1. Lied eines theokritischen Ziegenhirten  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900), "Lied eines theokritischen Ziegenhirten"
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Confirmed with Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft „la gaya scienza“, Anhang: Lieder des Prinzen Vogelfrei, Leipzig : E. W. Fritzsch , 1887, p.343
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
2. Nach neuen Meeren  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Dorthin - will ich; und ich traue Mir fortan und meinem Griff. Offen liegt das Meer, ins Blaue Treibt mein Genueser Schiff. Alles glänzt mir neu und neuer, Mittag schläft auf Raum und Zeit -: Nur dein Auge - ungeheuer Blickt michs an, Unendlichkeit!
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900), "Nach neuen Meeren"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "To new seas", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
3. Pinie und Blitz  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Hoch wuchs ich über Mensch und Tier; Und sprech ich - niemand spricht mit mir. Zu einsam wuchs ich und zu hoch - Ich warte: worauf wart′ ich doch? Zu nah ist mir der Wolken Sitz, - Ich warte auf den ersten Blitz.
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900), "Pinie und Blitz"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Total word count: 209