An Almerin hat ei'mal g'hört, ma schaut a Sterndl an, und wann der Stern sich räuschpern tuat, kriegt man dös Jahr an Mann. In aller Fruah g'freut sie sich schon und kummt nur d'Nacht herbei, so bet's zun erscht, hernach geht's an, der Sternguckerei. Es räuschpern d'Stern sich dutzendweis, nit anderscht grad als war am ganzen Himmel d'Strauchen f'Haus und alles voll Kathar. Nur der Stern grad, den sie ang'schaut, lasst gar ka Schnupperl fall'n; des macht der armen Almerin recht große Herzensqual'n. Kann dessentweg'n nit schlafen geh'n, kann sich nit niederleg'n; sie glaubt, sie müasst's erzwingen und a Setrnschnupperl seg'n. Und so schaut sie Jahr aus, Jahr ein, wia's dunkel wird, die Stern, und ob sie an Mann hat 'runterg'schaut, des wern mer amal schon hör'n. I aber glaub', am Himmel an Mann aufsuach'n, is schad um d'Müah; im Himmel san ja d'Engerln z'Haus, und des san d'Männer nia. Und d'Maderln, de schön brav und guat, und denen a Mann zuag'hört, de brauch'n nit in Himmel schau'n, de find'n an auf der Erd'.
Lieder in oberbayerischer und österreichischer Mundart für eine Singstimme mit Pianoforte-Begleitung
by Ernst Krähmer
1. D'Sternschnuppen
Language: Bavarian (Boarisch)
Text Authorship:
- by Anton, Freiherr von Klesheim (c1816 - 1884)
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Researcher for this page: Johann Winkler2. 's Gebet
Language: Bavarian (Boarisch)
A gar kloa's Deand'l mit der Muatta hat in der Kirch in Sunnta' bet't und is halt g'west so voller Andacht, als wenn 's es halt recht nöti hätt'. Des g'fallt der Mautta gar so sakrisch, und nach der Kircha sagt's dazua: „Du bist amal a rechti Frummi, du hast scho bet't in aller Fruah! Was hast jetzt bet't, des muasst ma sag'n, du Schatzerl du so brav und nett!“ Und 's Deandl sagt auf ihra Frag'n: „Dass d'Kirch bald aus werd, hon i bet't!“
Text Authorship:
- by Franz von Kobell (1803 - 1882)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Johann Winkler) , "The Prayer", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
3. An Unglück
Language: Bavarian (Boarisch)
A lusti jungs Diendl, dees hat amal g'fragt, wo d'Lieb waar zu'n kaafa; Ja, Narr, hon i g'sagt, was werst es denn kaafa, du nimmst es bei mir, da kost's di koan Kreuzer, i steh' dir dafür. Sagt's Diendl: Bei dir, na, da kaaf i nit ei, was d' gar a so wohlfi gibst, werd net viel sei. A so is der Hand'l! No wo', hon i denkt, mei Lieb ko schon aufschlag'n, werd nimmer verschenkt. Da hon i wohl aufg'schlag'n und raar damit to, jetzt is 's ihna z'teuer g'west, dees hast davo. Ja Bua, um a Diendl, da is's wohl a G'schpiel, Den' oan tuast z'weni, den andern tuast z'viel. Und 's is scho mei Unglück, i bring's halt nit zamm und ko's nit d'erraten, wie dass se's gern hamm.
Text Authorship:
- by Franz von Kobell (1803 - 1882), "An Unglück"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Johann Winkler) , "A real pity", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Der Hausl' vo' Finsterwald u.a. Gedichte in oberbayerischer Mundart von Franz von Kobell, München, 1852
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