Fremd ist, was deine Lippen sagen, Fremd ist dein Haar, fremd ist dein Kleid, Fremd ist, was deine Augen fragen, Und auch aus unsern wilden Tagen Reicht nicht ein leises Wellenschlagen An deine tiefe Seltsamkeit. Du bist wie jene Bildgestalten, Die überm leeren Altarspind Noch immer ihre Hände falten, Noch immer alte Kränze halten, Noch immer leise Wunder walten – Wenn längst schon keine Wunder sind.
4 Gedichte von Rainer Maria Rilke
Song Cycle by Raoul Koczalski (1884 - 1948)
1. Fremd ist, was deine Lippen sagen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Advent
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Advent, Leipzig : P. Friesenhahn, 1898, p.51
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
2. Purpurrote Rosen binden  [sung text not yet checked]
Purpurrote Rosen binden möcht ich mir für meinen Tisch und, verloren unter Linden, irgendwo ein Mädchen finden, klug und blond und träumerisch. Möchte seine Hände fassen, möchte knieen vor dem Kind und den Mund, den sehnsuchtblassen, mir von Lippen küssen lassen, die der Frühling selber sind.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Advent, in Funde, no. 16
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Erste Gedichte, DigiCat, 2022
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
3. Du bist so fremd  [sung text not yet checked]
Du bist so fremd, du bist so bleich. Nur manchmal glüht auf deinen Wangen ein hoffnungsloses Heimverlangen nach dem verlornen Rosenreich. Dann sehnt dein Auge, tief und klar, aus [allem]1 Müssen, [allem]1 Mühen ins Land, wo nichts als stilles Blühen die Arbeit deiner Hände war.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Advent, in Funde, no. 5
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "You are so different", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rainer Maria Rilke, Erste Gedichte, Leipzig: Insel-Verlag, 1923
1 Móry: "allen"Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Joost van der Linden [Guest Editor]
4. Wenn ich dir ernst ins Auge schaute  [sung text not yet checked]
Wenn ich dir ernst ins Auge schaute, klang oft dein Wort so kummerkrank, wie eine leise Liebeslaute, die einsam einst ein Meister baute, als seine Seele Sehnsucht sang. Sie lernte seither leichte Lieder und tönte gern zu Tag und Tanz,— da greift ein Träumer ihre Glieder: und wie erwachend weint sie wieder das Heimweh ihres Heimatlands.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Advent, in Funde, no. 27
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Erste Gedichte, Leipzig : Insel-Verlag, 1913
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]