Wieder ist ein Tag geschieden, Wieder dunkelt eine Nacht, Und was athmet, ruht in Frieden Nur die Sehnsucht wacht und wacht. Den ich such' in aller Ferne, Ach! er kehret nicht zurück, Und umsonst frag' ich die Sterne: Warum [floh]1 mein einzig Glück? Wie ich seine ganz besessen, Gab ich meine Seele hin, Und ich kann es nicht ermessen, Daß ich so verlassen bin. Hört er niemals, wo er wandelt, Meines Herzens lauten Schrei? Läßt ihn Reu, wie er gehandelt, Auch nur eine Stunde frei? Denke nicht an Wiedersehen, Selig, selig, wer vergißt! Keiner kann das Leid verstehen, Der in Liebe glücklich ist. Daß der Tod die Hand mir böte! Lebend ohne Hoffnung sein -- -- Dämmerst du schon, Morgenröthe? Müdes Herz, schlaf' ein, schlaf' ein!
Drei Lieder aus Wolff's "Singuf"
Song Cycle by Heinrich Karl Johann Hofmann (1842 - 1902)
1. Die Verlassene  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Die Verlassene", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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View original text (without footnotes)1 Frank: "schwand"
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2. Harren  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es blühen an den Wegen Viel bunte Blümelein, Es fließen unter Stegen Viel klare Wässerlein. Die Blumen müssen bleiben Allstets an ihrem Ort, Die Wellen aber treiben Nur immer fort und fort. Das Mägdlein aus der Mühle Steht an des Ufers Rand Und wirft hinab ins Kühle Die Rose aus der Hand. Zieh nach dem Einen, Lieben, Der's Sehnen mich gelehrt, Sieh zu, wo er geblieben Und wann er wiederkehrt. Sag' ihm, es stünd' im Garten Voll Rosen unser Strauch, Die duftend seiner harrten, Und harrend stünd' ich auch.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Harren", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
3. Ich glaub' es nicht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Sie sagen, du hätt'st mich betrogen, Sie wüßten es ganz genau, Hätt'st Liebe mir gelogen, Nähmst niemals mich zur Frau. Wie sie mich fragen und quälen Und mir von dir erzählen, -- Ich glaub' es nicht. Ich sollte mich nicht betrüben, Wärst werth kein Herzeleid, Im andern Kirchspiel drüben Hätt'st du eine andere Maid. Der hätt'st du dich versprochen Und mir die Treu gebrochen, -- Ich glaub' es nicht. Du gingest mit ihr zur Linde, Du schlichest in ihr Haus, Brächt'st ihr zum Angebinde Den schönsten Blumenstrauß, Und daß du bei ihr wachtest Und mich mit ihr verlachtest, -- Ich glaub' es nicht. Was sie mir geben zu hören, Nicht wahr? ist Trug und Schein, Ich wollte wohl auf dich schwören, Du kannst nicht untreu sein. Erst will ich selber sehen Dich zu der Andern gehen, Eh' glaub' ich's nicht.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Ich glaub' es nicht", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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