Wirth, hast du nicht ein volles Faß? Das [wollen]1 wir heut anstechen, Hier unter [Bäumen]2 auf grünem Gras [Giebt das]3 ein lustig Zechen. Der beste [Trank]4, den Einer kennt, Der wird der gute Wein genennt So hier, so da, So dort, so allenthalben. Wo hab' ich denn den Durst nur her? Er steckt mir in der Kehle, Und wenn das Trinken Sünde wär', Bei meiner armen Seele! Auf Erden ließ' ich's nimmer doch Und tränk' auch in der Hölle noch, So hier, so da, So dort, so allenthalben. Komm, Pfäfflein, komm, du Reitersmann, Du Waidmann und du Ferge, Ihr Wegemüden, haltet an! Hier rinnt ein Quell vom Berge; Sitzt nieder auf dem grünen Plan, Ersäuft den Wurm im hohlen Zahn So hier, so da, So dort, so allenthalben. Geh' nicht vorüber, Mägdelein, Du fehlst noch in der Runde, Es fällt [in's Herz]5 wie Sonnenschein Ein Gruß von rothem Munde; [Komm]6, jeden Kuß, verschämt und still, Mit Küssen [ich dir]7 vergelten will So hier, so da, So dort, so allenthalben. Ho! [Spielmann,]8 Spielmann, schnell herbei! [Woher]9, wohin die Pfade? Hier lebt [sich's lustig,]10 fromm und frei, Schau' an die Gottesgnade! Rückt hin, Gesellen, seht! er winkt, Er kommt, [nun]11 lacht und singt und trinkt So hier, so da, So dort, so allenthalben.
Sechs Lieder aus Wolff's Rattenfänger von Hameln
Song Cycle by Hermann Meyer
2. Trinklied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
1 Zöllner: "woll'n"
2 Zöllner: "den Bäumen"
3 Zöllner: "Das gibt"
4 Zöllner: "Trunk"
5 Zöllner: "in das Herze"
6 Zöllner: "Ach"
7 Zöllner: "ich"
8 Zöllner: "Flotter"
9 Zöllner: "Sage"
10 Zöllner: "man so lustig, so"
11 Zöllner: "und"
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6. Verrathene Liebe  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich kenne ein Mädchen, das schaute tief In's Aug' einem lockigen Knaben, Und ob sie wachte, und ob sie schlief, Sie mochte in Armen ihn haben. Sie sprach: Du nahmst mir dahin die Ruh, Mein Haupt muß in Sorgen ich lehnen, Denn alle mein Sinnen und Denken bist du Und alle mein Träumen und Sehnen. Ich kenn' auch den Knaben, er wuchs zum Mann, Er spielet und singet zur Geigen, Und ehe der lustige Sommer verrann, Da wurde das Mägdlein sein eigen. Sie sprach: Und wenn mich dein Arm umschlingt, Und du drückst mich wieder und wieder, So ist mir, als wenn seine Flügel schwingt Ein Engel vom Himmel hernieder. Wo über dem Bache die Weide hing, Da ruhten sie auf dem Moose, Da war es, wo er sie heiß umfing, Eine blühende, glühende Rose. Sie schmiegte sich an ihn mit zitterndem Leib In der Liebe berauschenden Freuden, Sie lachte, sie weinte, das selige Weib Und wollt' ihm ihr Leben vergeuden. -- Verrathen die Liebe, gebrochen die Treu, -- Er ließ sie und gab sich aufs Wandern Und pfeifet und fiedelt hinweg sich die Reu Und küsset und koset mit Andern. Verwelkt ist die Rose, entblättert, entlaubt, Es riß sie der Sturm vom Gehege, Zerknickt und zertreten, des Duftes beraubt, So sah ich sie liegen am Wege.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
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