Es hat die Mutter [mir]1 gesagt, dort hinter jenem Berge, Der Wolken um den Gipfel hat und Nebel um die Wurzel, Dort wächst das Kraut Vergessenheit, dort wächst es in den Schluchten. O wüßt' ich [nur]2 den Pfad dahin, drei Tage wollt' ich wandern Und wollte brechen von dem Kraut und wollt's im Weine trinken, Damit ich dich vergessen könnt' und deine falschen Schwüre Und deine Augen, die so oft von Liebe mir gesprochen, Und deinen [süßen, süßen]3 Mund, der tausendmal mich küßte!
Drei Geibel'sche Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung
Song Cycle by Alexander von Fielitz (1860 - 1930)
1. Das Kraut Vergessenheit  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Das Kraut Vergessenheit", appears in Jugendgedichte, in 3. Drittes Buch, in Athen, in Neugriechische Volkslieder, no. 3
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "L'herbe de l'oubli", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Dessau: "oft"; further changes may exist not shown above.
2 Hildach: "doch"
3 Hildach: "süßen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
2. Meiden  [sung text not yet checked]
Es schleicht ein zehrend Feuer Durch mein [Gebein]1; Mein Schatt' ist mir nicht treuer [Wie]2 diese Pein. Ich höre die Stunden [ziehen]3 Trüben Gesichts; Sie kommen, weilen, [fliehen]4 -- Und ändern nichts. Der Sommer kommt gegangen, [Mir ist's wie]5 Traum; Am Busch [Wildröslein hangen]6, Ich acht' es kaum. Es schlagen die Nachtigallen [In Wald und Plan]7; Laß [schallen]8, laß verhallen! Was geht's mich an? Ich fühle nur das eine In meinem Sinn: Daß ich von dir, du Reine, Geschieden bin. Mein Schatt' ist mir nicht treuer [Wie]9 diese Pein; [Und zehrend schleicht das Feuer]10 Durch mein Gebein.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Meiden"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Kappeller: "Geblüt"
2 Kappeller, Schachner, Thuille: "Als"
3 Schachner: "zieh'n"
4 Kappeller: "und fliehen"
; Schachner: "flieh'n"
5 Schachner: "Es war ein"
6 Schachner: "Waldröslein hangen"; Thuille: "Waldröslein blühen"
7 Kappeller: "Im Wald und Flur"; Schachner: "Im Wald und Plan"; Thuille: "In Feld und Plan"
8 Thuille: "schlagen"
9 Schachner, Thuille: "Als"
10 Schachner: "Es schleicht ein zehrend Feuer"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
3. Lied der Spinnerin  [sung text not yet checked]
Schnurre, schnurre, meine Spindel, Dreh' dich ohne Rast und Ruh'! Totenhemd und Kinderwindel Und das Brautbett rüstest du. Goldner Faden, kann nicht sagen, Welch ein Schicksal dir bestimmt, Ob mit Freuden, ob mit Klagen Das Gespinst ein Ende nimmt. Anders wird's, als wir's begonnen, Anders kommt's als wir gehofft; Was zur Hochzeit war gesponnen, Ward zum Leichentuch schon oft. Schnurre, Spindel, schnurre leise, Rund ist wie dein Rad [das]1 Glück; Gehst du selig auf die Reise, Kehrst du weinend wohl zurück. In die Wolken geht die Sonne, Schnell verweht im Wind ein Wort; Wie der Faden rollt die Wonne Rollen Lieb' und Treue fort. Schnurre, Spindel, schnurr' im Kreise, Dreh' dich ohne Rast und Ruh' - Und ihr Tränen, fließet leise, Fließet unaufhaltsam zu!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Lied der Spinnerin", appears in Jugendgedichte, in 3. Drittes Buch, in Athen
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Courvoisier: "dein"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]