Der Mensch hat nichts so eigen So wohl steht [ihm nichts]1 an, Als daß Er Treu' erzeigen, Und Freundschaft halten kann; Wann er mit seines gleichen Soll treten in ein Band, Verspricht sich nicht zu weichen, Mit Herzen, Mund und Hand. Die Red' ist uns gegeben, Damit wir nicht allein [Vor]2 uns nur sollen leben Und fern von [Leuten]3 sein; Wir sollen uns befragen Und sehn auf guten Rat, Das Leid einander klagen, So uns betreten hat. Was kann die Freude machen, Die Einsamkeit verhehlt? Das gibt ein doppelt Lachen, Was Freunden wird erzählt; Der kann sein Leid vergessen, Der es von Herzen sagt; Der muß sich [selbst auffressen]4 Der in Geheim sich nagt. Gott stehet mir vor Allen, Die meine Seele liebt; Dann soll mir auch gefallen, Der mir [sich]5 herzlich gibt; Mit diesen Bunds-Gesellen Verlach' ich Pein und Not, Geh' auf den Grund der Höllen Und breche durch den Tod. Ich hab', ich habe Herzen So treue, wie gebührt, Die Heuchelei und Schmerzen Nie wissentlich berührt; Ich bin auch ihnen wieder Von Grund der Seelen hold, Ich lieb' euch mehr, ihr Brüder, Als aller Erden Gold.
[Elf] Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte, Heft 3. Zwei Lieder für Tenor
Song Cycle by Carl (Friedrich Christian) Mettenheimer (1824 - 1898)
1. Der Mensch hat nichts so eigen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Simon Dach (1605 - 1659), "Perstet amicitiæ semper venerabile Fædus!"
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View original text (without footnotes)1 Uhlmann: "nichts ihm"
2 Fleischer, Uhlmann : "Für"
3 Uhlmann: "Menschen"
4 Fleischer : "selbst zerfressen" ; Uhlmann: "täglich fressen"
5 Fleischer : "sehr"
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2. Mir ist als müsst' ich gehn und weinen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Mir ist, als müßt' ich gehn und weinen, Weil du so schön und hold bist, Kind; Ich weiß ja, daß die Engelreinen Nie lang bei uns auf Erden sind. Bei deinem Scherzen, deinem Singen Möcht' ich in Andacht niederknien; Schon seh' ich dich die Flügel schwingen, Um von den Menschen zu entfliehn. Doch glaubst du, in den Himmel gehe Ein Pfad, als durch das Grab allein? Nein, Mädchen! drum, wenn ich dich sehe, Wein' ich, daß du so engelrein.
Text Authorship:
- by Adolf Friedrich, Graf von Schack (1815 - 1894), "Strophen"
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Confirmed with Gedichte von Adolf Friedrich von Schack, dritte Auflage, Stuttgart: J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1874, page 104.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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