Kühl war die Märzenluft, heiss war mein Blut. Wind kam geflogen und nahm mir den Hut. Über den Gartenzaun ward er geweht. Dort hat gefunden ihn Nachbars Margareth, Hat ihm die Erde geblasen vom Rand Und ihm ein Veilchen gesteckt unter's Band, Warf ihn herüber mir ohne ein Wort. Als ich ihr danken wollt', war sie schon fort. Nun muss ich täglich am Gartenzaun steh'n, Wart' auf den Wind, doch der Wind will nicht weh'n. Gretchen auch schau' ich durch's Gartenstacket, Aber nicht einmal den Blondkopf sie dreht. Hilft mir der Wind nicht, so werf' ich hinein Selber den Hut ihr und steig' hinterdrein!
Vier Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Jan Ludevít Procházka (1837 - 1888)
1. Märzenwind  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Märzenwind", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "March wind", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1885, pages 113-114.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "über" becomes "Ueber", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography, since the lower-case version is not "ueber", so we use "Über".
Research team for this page: Malcolm Wren [Guest Editor] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Was hab' ich arme Dirn' gethan  [sung text not yet checked]
Was hab' ich arme Dirn' gethan? Die Leute sehn mich flüsternd an; Kann ich dafür, daß süß im Wald Der muntern Vöglein Lied erschallt? Ich ging ja nur im Waldesgrün, Und sah die muntern Vöglein ziehn; Kann ich dafür, daß mich allda Der schöne braune Knab' ersah? Der schöne Knab', mit braunem Haar, Bot Blumen mir und Waldbeer dar, Und lachte mich so freundlich an. Was hab' ich arme Dirn' gethan?
Text Authorship:
- by Johann Friedrich Kind (1768 - 1843)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Natalie Macfarren)
3. Warnung  [sung text not yet checked]
Ich denke zurücke, Und werde zum Kind, Da sitzt mit der Krücke Die Ahne und spinnt; Sie zupft ihren Rocken Und warnend sie spricht: "Wenn Buben dich locken, So folg ihnen nicht!" Schon längst schloß der Alten Die Lippen der Tod, Ich habe gehalten Getreu ihr Gebot, Und ward doch in Gruben Gelockt und umgarnt - Ich war nur vor Buben, Nicht Mädeln gewarnt.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Researcher for this page: Harry Joelson4. Nach sieben Jahren  [sung text not yet checked]
[Ha]alter Birnbaum! Lebst du noch Nach sieben langen Jahren? Trägst noch an einer Stange hoch Das Kästlein für die Staaren? Der Birnbaum an zu sprechen fing Und seufzte schwer beklommen: Dieweil der Staar auf Reisen ging, Hat Spatz Besitz genommen. Willkomm mit deinem Schelmenblick, Frau Nachbarin, du lose! Als Knospe liess ich dich zurück, Nun grüss' ich dich als Rose. Sie wies mir lächelnd einen Ring. -- O weh, zu spät gekommen! Dieweil der Staar auf Reisen ging, Hat Spatz Besitz genommen.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Nach sieben Jahren", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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View original text (without footnotes)1 Reiser: "Ei"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]