Da droben auf jenem Berge, Da steht ein goldnes Haus, Da schauen wohl alle [Frühmorgen]1 Drei schöne Jungfrauen heraus; Die eine, die heißet Elisabeth, Die andre [Bernharda]2 mein, Die dritte, die will ich nicht nennen, Die [sollt']3 mein eigen sein. Da unten in jenem Tale, Da treibt das Wasser ein Rad, Das treibet nichts als Liebe, Vom Abend bis wieder an Tag; Das Rad, das ist gebrochen, Die Liebe, die hat ein End', [Und wenn zwei Liebende]4 scheiden, Sie reichen [einander]5 die Händ'. [Ach Scheiden, ach, ach]6! Wer hat doch das Scheiden erdacht, Das hat mein jung frisch Herzelein So frühzeitig traurig gemacht. [Dies Liedlein, ach, ach]7! [Hat]8 wohl ein Müller erdacht; [Den hat]9 des Ritters Töchterlein Vom Lieben zum Scheiden gebracht.
Sechs Volkslieder für vierstimmigen gemischten Chor a capella gesetzt
Song Cycle by Wilhelm Schauseil (1843 - 1892)
1. Müllers Abschied  [sung text not yet checked]
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- from Volkslieder (Folksongs) , "Müllers Abschied", subtitle: "Mündlich", appears in Des Knaben Wunderhorn
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View original text (without footnotes)Confirmed with Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder, ed. by Achim von Arnim and Clemens Brentano, Volume 1, Heidelberg: beÿ Mohr und Zimmer, Frankfurt beÿ J. C.B. Mohr, 1806, page 67. See also Da droben in jenem Thale
1 Bungert: "Morgen"2 Bungert: "Isolde"
3 Bungert: "soll"
4 Bungert: "Wenn zwei Verliebte"
5 Bungert: "einand"
6 Bungert: "Das Scheiden, das Scheiden, das Scheiden"
7 Bungert: "Das Liedlein, ach, dieses Liedlein"
8 Bungert: "Das hat"
9 Bungert: "Den hat wohl"
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2. Die Lore  [sung text not yet checked]
Von allen den Mädchen so blink und so blank Gefällt mir am besten die Lore; Von allen den Winkeln und Gässchen der Stadt Gefällt mir der Winkel am Tore Der Meister, der schmunzelt, als hab'er er Verdacht, Als hab'er Veracht auf dir Lore. Kehrreim: Sie ist mein Gedanke bei Tag und bei Nacht, Und wohnet im Winkel am Tore. Und kommt sie getrippelt das Gässchen hinab, So wird mir ganz schwül vor den Augen; Und hör' ich von weitem ihr leises Klipp-Klapp Kein Niet oder Band will mir taugen. Die Damen bei Hofe, so sehr sie sich ziern, Sie gleichen doch nicht meiner Lore. Und kommet die liebe Weihnacht heran, Und strosst mir das Geld in de Westen, Das Geld, das die Mutter zum Rock mir gesandt. Ich geb's ihr, bei ihr ist's am besten. Und würden mir Schätze vom Teufel gebracht Ich trüge sie alle wur Lore. Und kommet nun endlich auch Pfingsten heran. Nach Handwerksgebrauch, müsst' ich wandern: Dann werd ich jedoch für mein eigenes Geld Hier Bürger und Meister trotz andern. Dann werde ich Meister in dieser Stadt, Frau Meisterin wird meine Lore; Dan geht es juichheissa! bei Tag und bei Nacht, Doch nicht mehr im Winkel am Tore!
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Ein Jäger ging zu birschen  [sung text not yet checked]
Ein Jäger ging zu birschen Durch Gras und grünen Klee, Nicht Bär, nicht Luchs und Hirschen, Ach! nur ein braunes Reh. Das hatte blaue Äugelein, Und wild war's allerdings Und hatt' ein rothes Mündelein, Und auf zwei Füßen ging's. Das Lächeln seines Grußes, Dem Jäger lag's im Sinn, Die Fährte seines Fußes Stand ihm im Herzen drin. Wo schleichest du, mein Rehlein schlank? Wo steckst du im Verhau? Du knicktest ja in Schritt und Schrank Kein Gräschen um im Thau. So wank' ich denn und schweife, Wohin mein Herz mich führt, Ob nicht auf Such' und Streife Die Liebe dich verspürt. Dann werfe ich wie ein Geflecht Um dich die Arme rund Und geb' den Fang nach Jägerrecht Dir auf den Rosenmund.
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- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Wolff, Der wilde Jäger. Eine Waidmannsmär, Neunte unveränderte Auflage, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1880, page 74.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. O werde mein
Mein Heim, ach das hab' ich
. . . . . . . . . .
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Based on:
- a text in Old English from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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5. Mir ist ein schönsz braunsz Megdelein  [sung text not yet checked]
Mir ist ein feins brauns megdlein gefallen in meinen sinn, ach Gott solt ich jhr diener sein, mein trawren wer dahin. Weder tag noch nacht hab ich kein ruh, das schafft jhr schön Gestalt, ich weis nit wie ich im tu, mein feins lieb macht mich alt. Dem megdlein ich gerne dienen wolt, wenn ich mit fugen kündt, darumb hab ich der neider viel, das mirs nicht werd vergünt. Ich hoff sie sols erfahren bald, wie ichs so trewlich mein, auff erden ich mir nichts wüntschen wolt, denn sein bei jr allein. Dem megdlein ich mein trew versprich, in ehren und anders nit, als was doch fromb und ehrlich ist, darnach ich mich stets richt, solt denn mein trew verloren sein, krenckt mir mein sinn unnd gemüth, ich hoff sie sols erfahren schier, mein sach sol werden gut. Denn was die falschen zungen thun, ist jetzund an dem tag, ach du mein feins brauns megdlein, hör zu was ich dir sag, halt dich nur stets in ehren allein, wie ich dich, hertzlieb mein, so heltest du gunst, mit deiner kunst, das glaub du mir megdlein fein. Damit wil ich dem megdlein gesungen haben frey zu guter nacht ein liedelein, als gut wünsch ich jr darbey, damit das sie gedenck an mich, wenn ich nit bei jr bin, so behüt dich Gott mein feines lieb, alde ich fahr dahin.
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , no title
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Confirmed with Bibliothek des literarischen Vereins in Stuttgart, XII. Band, ed. by Joseph Bergmann, Stuttgart: auf Kosten des literarischen Vereins, 1845, pages 21 - 22. Appears in Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582, song no. 24.
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6. Getrennt, aber wie schwer  [sung text not yet checked]
Ich will mich umschauen nach Tint' und Papier, Meinem Schätzen zu schreiben den Abschied an die Thür', Wohl hinter die Thüre, wohl an das Haus: Ach Schätzchen, schönstes Schätzchen, unsre Freundschaft ist aus. Er klopft' an ganz leise mit seinem goldnen Ring: Schatz, schläfst du oder wachst du, du allerschönstes Kind? Sie war ganz erschrocken, aus dem Bette sprang sie 'raus, Thät das Hemdchen überwerfen, zum Fenster schaut sie 'naus: Geh weg von meinem Fenster, geh weg von meinem Thür'! Sonst greif' ich meine Waffen und schlage nach dir. Du hast mir versprochen die Treue so fest, Du hast sie gebrochen, geh hin wo du gewest. Da diese zwei Verliebte aus einander gegang'n, Sind die Thränen von den Augen herunter gerannt, Die Thränen von den Augen, die Tröpflein von den Wang'n -- Aber diese zwei Verliebte kommen nicht mehr zusamm'n.
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , Schlesisch
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