German (Deutsch) translations of Lieder und Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte, opus 8
by Aloys Kothe
So viel Flocken als da flimmern Auf dem schneebedeckten Feld, So viel Sternlein als da schimmern An dem blauen Himmelszelt: So viel Träume und Gedanken Weben um mich her und wanken -- Das ist aller Liebe Luft, Die sich rechter Treu bewußt. So viel Blumen als da sprießen Um die schöne Frühlingszeit, So viel Bächlein als da fließen In den Thälern weit und breit: So viel Blicke will ich senden, So viel Thranen will ich spenden -- Das ist aller Liebe Loos, Die da liebet hoffnungslos.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Lyrische Gedichte, in Liebesleben, in Liebe und Leid, no. 10
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Der du [von dem Himmel]1 bist, [Alles Leid]2 und Schmerzen [stillest]3, Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit [Erquickung füllest]4, Ach ich bin des Treibens müde! [Was soll all der Schmerz und Lust?]5 Süßer Friede, Komm, ach komm in meine Brust!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Wandrers Nachtlied", written 1776, first published 1780
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View original text (without footnotes)Confirmed with Goethe’s Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Erster Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G. Cotta'schen Buchhandlung. 1827, page 109.
First published in Christliches Magazin Herausgegeben von Joh. Konrad Pfenninger, Dritter Band, 1780, page 243, with the musical setting by Ph. Ch. Kayser.
Notes
Line 1: Backer-Grøndahl’s score has a comma after the first word (likely a typo)
Line 8: Backer-Grøndahl's score has a typo in word 5 ("meiner" instead of "meine")
2 Rust: "Kummer, Leid"
3 Schubert: "stillst"
4 Schubert: "Entzückung füllst"
5 Rust: "Bangen Schmerzes, wilder Lust,"; Arnim and J. Marx: "Was soll all der Schmerz, die Lust?"
Trocknet nicht, trocknet nicht, Thränen der ewigen Liebe! Ach! nur dem halbgetrockneten Auge [Wie öde, wie todt die Welt ihm erscheint]1! Trocknet nicht, trocknet nicht, [Thränen unglücklicher Liebe!]2
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Wonne der Wehmuth", written 1775, first published 1789
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View original text (without footnotes)Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 108; and with Goethe's Schriften, Achter Band, Leipzig, bey Georg Joachim Göschen, 1789, page 151.
1 Howe: "Wie öde, wie todt die Welt ihm erscheinet" ; Randhartinger: "Wie öde, wie tief die Welt ihm erscheint! / Wie öde, wie tot die Welt ihm erscheint" (note the use of "tief" in the first repetition of this line)2 Randhartinger : "Tränen der ewigen Liebe!" (the second line is used instead of the last)
Ach, das Wandern fällt uns schwer, Wenn's doch wieder Sommer wär'! Kält' und Frost, Schmale Kost, Wenig Geld, Ist kein Leben was mir wohlgefällt. Als wir gingen zur Stadt hinaus, Weint' ich mir die Augen aus, Denn mein Herz Ist voll Schmerz, Ach, o weh! Weil ich dich ja niemals wiederseh. Und wie fröhlich waren wir! Schätzlein, wär' ich noch bei dir! Doch ich muß Voll Verdruß Weiter gehn, Und ich kann vor Weinen den Weg kaum sehn.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Ach, das Wandern fällt uns schwer!", appears in Lyrische Gedichte, in Volksleben, in Allerlei Klänge aus dem Volksleben, in Wanderlieder, no. 8
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Wer nie sein Brod [mit]1 Thränen aß, Wer [nie die kummervollen Nächte]2 Auf seinem [Bette]3 weinend saß, Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte! Ihr führt ins Leben uns hinein, Ihr laßt den Armen schuldig werden, Dann überlaßt ihr ihn der Pein: Denn alle Schuld rächt sich auf Erden.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Harfenspieler", written <<1783, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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View original text (without footnotes)Confirmed with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Zweyter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1827, page 122; and with Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Achtzehnter Band. Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung. 1828, pages 217-218.
First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Erster Band. Berlin. Bey Johann Friedrich Unger. 1795, page 346. The poem appears in Book 2, Chapter 13 of Goethe's novel.
See also Baggesen's parody, Leiden.
1 Lachner: "in"2 Lachner: "nicht die kummervollen Nächte, wer nicht in kummervollen Nächten"
3 Droste-Hülshoff: "Lager"
Ach wer bringt die schönen Tage, Jene Tage der ersten Liebe, Ach wer bringt nur eine Stunde Jener holden Zeit zurück! Einsam nähr' ich meine Wunde Und mit stets erneuter Klage Traur' ich [um's verlorne]1 Glück. Ach, wer bringt die schönen Tage, [Jene holde Zeit zurück!]2
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Erster Verlust", first published 1789
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View original text (without footnotes)Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 63; and with Goethe's Schriften. Achter Band. Leipzig, bey Georg Joachim Göschen, 1789, page 113.
First written 1785 by Goethe for his fragmentary Singspiel "Die ungleichen Hausgenossen" (Arie der Baronesse, Act II), with different stanzas 2 and 3.
1 Nägeli: "um verlornes"2 Damcke: "Jener holden Zeit zurück"; Schubert: "Wer jene holde Zeit zurück!"; Medtner, Zelter: "Wer bringt die holde, süße, liebe Zeit zurück?"
Nicht der Tau und nicht der Regen Dringen, Mutter, in dein Grab, Tränen sind es, Tränen deines armen Kindes Rinnen heiß zu dir hinab. Und ich grabe, grabe, grabe, Von den Nägeln [springt]1 das Blut, Ach! mit Schmerzen Mit zerrißnem, blut'gem Herzen Bring ich dir hinab mein Gut. Meinen Ring, sollst mir ihn wahren, Gute Mutter, liebevoll; Ach! sie sagen, Daß ich einen andern tragen, Weg den meinen werfen soll. [Ring, mein Ring, du]2 teures Kleinod! Muß es denn geschieden sein? Ach! ich werde [Bald dich]3 suchen in der Erde, Und du [wirst]4 dann wieder mein.
Text Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), no title, appears in Lieder und lyrisch epische Gedichte, in Tränen, no. 3
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View original text (without footnotes)1 de Lange: "rinnt"
2 Bergh: "Ring des Liebsten"
3 Hornstein: "Dann ihn" [sic]
4 Bergh: "bist"; Franz: "bleibst"
Ave Maria! Meer und Himmel ruh'n, Von allen Türmen hallt der [Glocken]1 Ton, Ave Maria! Laßt vom ird'schen Tun, Zur Jungfrau betet, zu der Jungfrau Sohn, Des Himmels Scharen selber knieen nun Mit Lilienstäben vor des Vaters Thron, Und durch die Rosenwolken wehn die Lieder Der sel'gen Geister feierlich hernieder. O heil'ge Andacht, welche jedes Herz Mit leisen Schauern wunderbar durchdringt! O [sel'ger]2 Glaube, der sich himmelwärts Auf des Gebetes weißem Fittig schwingt! In milde Tränen [löst sich da]3 der Schmerz, Indes der Freude Jubel sanfter klingt. [ Ave Maria! Wenn die Glocke tönet, So lächeln Erd' und Himmel mild versöhnet.]4
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Abendfeier in Venedig", appears in Jugendgedichte, in 2. Zweites Buch, in Berlin
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Erste wohlfeile Ausgabe, Nijmegan: Æ. Timmerman, [1846], page 100.
1 Mangold: "Glocke"2 Franz, R. Schumann: "heil'ger"
3 Raff: "löset sich"
4 R. Schumann: "Ave Maria! Erd' und Himmel scheinen/ Bei diesem Laut sich liebend zu vereinen."
Wir wandern über Berg und Thal,
O Maria!
Und grüßen dich viel tausendmal,
O Maria!
Heil'ge Jungfrau, überall
Grüßen wir dich froh mit Sang und Schall,
mit Sang und Schall.
Verleih uns deiner Gnaden Hort,
O Maria!
Und segn' uns heut' und immerfort,
O Maria!
Heil'ge Jungfrau, allezeit
Gieb uns armen Pilgern dein Geleit,
ja dein Geleit!
Zu deinem Bilde wandern wir,
O Maria!
Inbrünstig flehen wir zu dir,
O Maria!
Heil'ge Jungfrau, früh und spat
Zeig zum Himmel uns den rechten Pfad,
den rechten Pfad!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Wallfahrtslied", appears in Lyrische Gedichte, in Volksleben, in Allerlei Klänge aus dem Volksleben, in Reisere Mannesjahre
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