German (Deutsch) translations of Sechs Gesänge, opus 28
by Robert Franz (1815 - 1892)
1. Ich lieb' eine Blume
by Robert Franz (1815 - 1892), "Ich lieb' eine Blume", op. 28 (Sechs Gesänge) no. 1, published 1857 [ voice and piano ], Leipzig, Whistling
Language: German (Deutsch)
Ich lieb' eine Blume, doch weiß ich nicht welche; Das macht mir Schmerz. Ich schau' in alle Blumenkelche Und such' ein Herz. Es duften die Blumen im Abendscheine, Die Nachtigall schlägt. Ich such' ein Herz, so schön wie das meine, So schön bewegt. Die Nachtigall schlägt, und ich verstehe Den süßen Gesang: Uns beiden ist so bang' und wehe, So weh und bang.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 4
See other settings of this text.
by Heinrich Heine (1797 - 1856)
2. Ein Stündlein wohl vor Tag
by Robert Franz (1815 - 1892), "Ein Stündlein wohl vor Tag", op. 28 (Sechs Gesänge) no. 2, published 1857 [ voice and piano ], Leipzig, Whistling
Language: German (Deutsch)
Derweil ich schlafend lag, Ein Stündlein wohl vor Tag, Sang vor dem Fenster auf dem Baum Ein Schwälblein mir, ich hört' es kaum Ein Stündlein wohl vor Tag: "Hör an, was ich dir sag'! Dein Schätzlein ich verklag': Derweil ich dieses singen tu', Herzt er ein Lieb in guter Ruh, Ein Stündlein wohl vor Tag." O weh! nicht weiter sag'! O still! nichts hören mag! Flieg ab, flieg ab von meinem Baum! -- Ach, Lieb' und Treu' ist wie ein Traum Ein Stündlein wohl vor Tag.
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Ein Stündlein wohl vor Tag"
See other settings of this text.
by Eduard Mörike (1804 - 1875)
3. Nachtlied
by Robert Franz (1815 - 1892), "Nachtlied", op. 28 (Sechs Gesänge) no. 3, published 1857 [ voice and piano ], Leipzig, Whistling
Language: German (Deutsch)
Der Mond kommt still gegangen Mit seinem goldnen Schein, Da schläft in holdem Prangen Müde die Erde ein. Im Traum die Wipfel weben, Die Quellen rauschen sacht; Singende Engel durchschweben Die blaue Sternennacht Und auf den Lüften schwanken Aus manchem treuen Sinn Viel tausend Liebesgedanken Über die Schläfer hin. Und drunten im Tal, da funkeln Die Fenster von Liebchens Haus; Ich aber blicke im Dunklen Still in die Welt hinaus.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Nachtlied", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lübeck und Bonn
See other settings of this text.
Note: in Lachner's score, the first word of stanza 4 is "Da" but becomes "Und" in the repetition.
by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
4. Nebel
by Robert Franz (1815 - 1892), "Nebel", op. 28 (Sechs Gesänge) no. 4, published 1857 [ voice and piano ], Leipzig, Whistling
Language: German (Deutsch)
Du, trüber Nebel, hüllest mir Das Tal mit seinem Fluß, Den Berg mit seinem Waldrevier, Und jeden Sonnengruß. Nimm fort in deine graue Nacht Die Erde weit und breit! Nimm fort, was mich so traurig macht, Auch die Vergangenheit.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Nebel", written 1831, appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Erinnerung
See other settings of this text.
by Nikolaus Lenau (1802 - 1850)
5. Verborgenheit
by Robert Franz (1815 - 1892), "Verborgenheit", op. 28 (Sechs Gesänge) no. 5, published 1857 [ voice and piano ], Leipzig, Whistling
Language: German (Deutsch)
Laß, o Welt, o laß mich sein! Locket nicht mit Liebesgaben, Laßt dies Herz alleine haben Seine Wonne, seine Pein! Was ich traure, weiß ich nicht, Es ist unbekanntes Wehe; Immerdar durch Tränen sehe Ich der Sonne liebes Licht. Oft bin ich mir kaum bewußt, Und die helle Freude zücket Durch die Schwere, so mich drücket, Wonniglich in meiner Brust. Laß, o Welt, o laß mich sein! Locket nicht mit Liebesgaben, Laßt dies Herz alleine haben Seine Wonne, seine Pein!
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Verborgenheit"
See other settings of this text.
Note to stanza 3, line 3: in some anthologies this line is given erroneously as "Durch die Schwere, die mich drücket."
by Eduard Mörike (1804 - 1875)
6. Um Mitternacht
by Robert Franz (1815 - 1892), "Um Mitternacht", op. 28 (Sechs Gesänge) no. 6, published 1857 [ voice and piano ], Leipzig, Whistling
Language: German (Deutsch)
Bedächtig stieg die Nacht an's Land,
Lehnt träumend an der Berge Wand,
Ihr Auge sieht die goldne Wage nun
Der Zeit in gleichen Schalen stille ruhn;
Und kecker nur rauschen die Quellen hervor,
Sie singen der Mutter, der Nacht, in's Ohr
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.
Das uralt alte Schlummerlied,
Sie achtet's nicht, sie ist es müd';
Ihr klingt des Himmels Bläue süßer noch,
Der flücht'gen Stunden gleichgeschwung'nes Joch.
Doch immer behalten die Quellen das Wort,
Es singen die Wasser im Schlafe noch fort
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.
by Eduard Mörike (1804 - 1875)