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German (Deutsch) translations of 6 Gedichte von E. Geibel, opus 8

by Johanna Kinkel (1810 - 1858)

1. Der Hidalgo
 (Sung text)
by Johanna Kinkel (1810 - 1858), "Der Hidalgo", alternate title: "Der spanische Zitherknabe", op. 8 (6 Gedichte von E. Geibel) no. 1, published 1838 [ voice and piano ], Berlin, Trautwein ; as J. Mathieux
Language: German (Deutsch) 
Fern im Süd das schöne Spanien,
Spanien ist mein Heimathland,
Wo die schattigen Kastanien
Rauschen an des Ebro Strand,
Wo die Mandeln röthlich blühen,
Wo die heiße Traube winkt
Und die Rosen schöner glühen
Und das Mondlicht goldner blinkt.

Und nun wandr' ich mit der Laute
Traurig hier von Haus zu Haus,
Doch kein helles Auge schaute
Freundlich noch nach mir heraus.
Spärlich reicht man mir die Gaben,
Mürrisch heißet man mich gehn;
Ach, den armen braunen Knaben
Will kein Einziger verstehn.

Dieser Nebel drückt mich nieder,
Der die Sonne mir entfernt,
Und die alten lust'gen Lieder
Hab' ich alle fast verlernt.
Immer in die Melodien
Schleicht der Eine Klang sich ein:
In die Heimath möcht ich ziehen,
In das Land voll Sonnenschein!

Als beim frohen Erntefeste
Man den großen Reigen hielt,
Hab' ich jüngst das allerbeste
Meiner Lieder aufgespielt.
Doch wie sich die Paare schwangen
In der Abendsonne Gold,
Sind auf meine dunklen Wangen
Heiße Thränen hingerollt.

Ach, ich dachte bei dem Tanze
An des Vaterlandes Lust,
Wo im duft'gen Mondenglanze
Freier athmet jede Brust,
Wo sich zu der Cither Tönen
Jeder Fuß beflügelt schwingt,
Und der Knabe mit der Schönen
Glühend den Fandango schlingt.

Nein! Des Herzens sehnend Schlagen
Länger halt' ich's nicht zurück;
Will ja jeder Lust entsagen,
Laßt mir nur der Heimath Glück!
Fort zum Süden! Fort nach Spanien
In das Land voll Sonnenschein!
Dort im Schatten der Kastanien
Muß ich einst begraben sein!

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Der Zigeunerbube im Norden"

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by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
2. Rheinsage
 (Sung text)
by Johanna Kinkel (1810 - 1858), "Rheinsage", op. 8 (6 Gedichte von E. Geibel) no. 2, published 1838 [ voice and piano ], Berlin, Trautwein ; as J. Mathieux
Language: German (Deutsch) 
Am Rhein, am grünen Rheine,
Da ist so mild die Nacht,
Die Rebenhügel liegen
In goldner Mondespracht.
 
Und an den Hügeln wandelt
Ein hoher Schatten her
Mit Schwert und Purpurmantel,
Die Krone von Golde schwer.
 
Das ist der Karl, der Kaiser,
Der mit gewalt'ger Hand
Vor vielen hundert Jahren
Geherrscht im deutschen Land.

Er ist heraufgestiegen
Zu Aachen aus der Gruft
Und segnet seine Reben
Und athmet Traubenduft.

Bei Rüdesheim, da funkelt
Der Mond ins Wasser hinein
Und baut eine goldne Brücke
Wohl über den grünen Rhein.
 
Der Kaiser geht hinüber
Und schreitet langsam fort,
Und segnet längs dem Strome
Die Reben an jedem Ort.
 
Dann kehrt er heim nach Aachen
Und schläft in seiner Gruft,
Bis ihn im neuen Jahre
Erweckt der Trauben Duft.
 
Wir aber füllen die Römer
Und trinken im goldnen Saft
Uns deutsches Heldenfeuer 
Und deutsche Heldenkraft.

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Rheinsage", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lübeck und Bonn

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Note: A now-lost source, perhaps intending to censor the nationalism of the last two lines, replaced them with "Auf die rheinische Legende/ Und die rheinische Lebenskraft." They may have appeared in a concert program of Kinkel's song, but they do not appear in the score.

by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
3. Gondellied
 (Sung text)
by Johanna Kinkel (1810 - 1858), "Gondellied", op. 8 (6 Gedichte von E. Geibel) no. 3, published 1838 [ voice and piano ], Berlin, Trautwein ; as J. Mathieux
Language: German (Deutsch) 
O komm zu mir, wenn durch die Nacht
Wandelt das Sternenheer,
Dann schwebt mit uns in Mondespracht
Die Gondel übers Meer.
Die Lieb' erwacht, der Scherz beginnt
Im gold'nen Zauberlicht,
Die Zither lockt so sanft, so lind,
Du widerstehst ihr nicht.
O komm zu mir, wenn durch die Nacht
Wandelt das Sternenheer,
Dann schwebt mit uns in Mondespracht
Die Gondel über's Meer.
 
Das ist für Liebende die Stund',
Liebchen, wie ich und du;
So friedlich blaut des Himmels Rund,
Es schläft das Meer in Ruh.
Die Mädchen singen Liebeslust,
Das Echo hallt von fern,
Da drängt sich klopfend Brust an Brust,
Schließt Mund an Mund sich gern. 
O komm zu mir, wenn durch die Nacht
Wandelt das Sternenheer,
Dann schwebt mit uns in Mondespracht
Die Gondel über's Meer.

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Gondoliera"

Based on:

  • a text in English by Thomas Moore (1779 - 1852), "Oh, come to me when daylight sets", appears in National Airs, volume I, first published 1818
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by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
4. Abendfeier  [sung text not yet checked]
by Johanna Kinkel (1810 - 1858), "Abendfeier", op. 8 (6 Gedichte von E. Geibel) no. 4 (1838/9), published 1838 [ voice and piano ], Berlin, Trautwein ; as J. Mathieux
Language: German (Deutsch) 
Ave Maria! Meer und Himmel ruh'n,
Von allen Türmen hallt der [Glocken]1 Ton, 
Ave Maria! Laßt vom ird'schen Tun,
Zur Jungfrau betet, zu der Jungfrau Sohn,
Des Himmels Scharen selber knieen nun
Mit Lilienstäben vor des Vaters Thron,
Und durch die Rosenwolken wehn die Lieder
Der sel'gen Geister feierlich hernieder.

O heil'ge Andacht, welche jedes Herz
Mit leisen Schauern wunderbar durchdringt!
O [sel'ger]2 Glaube, der sich himmelwärts
Auf des Gebetes weißem Fittig schwingt!
In milde Tränen [löst sich da]3 der Schmerz,
Indes der Freude Jubel sanfter klingt.
[ Ave Maria! Wenn die Glocke tönet,
So lächeln Erd' und Himmel mild versöhnet.]4

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Abendfeier in Venedig", appears in Jugendgedichte, in 2. Zweites Buch, in Berlin

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View original text (without footnotes)

Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Erste wohlfeile Ausgabe, Nijmegan: Æ. Timmerman, [1846], page 100.

1 Mangold: "Glocke"
2 Franz, R. Schumann: "heil'ger"
3 Raff: "löset sich"
4 R. Schumann: "Ave Maria! Erd' und Himmel scheinen/ Bei diesem Laut sich liebend zu vereinen."

by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
5. Trennung
 (Sung text)
by Johanna Kinkel (1810 - 1858), "Trennung", op. 8 (6 Gedichte von E. Geibel) no. 5, published 1838 [ voice and piano ]
Language: German (Deutsch) 
In meinem Garten die Nelken
mit ihrem Purpurstern
müssen nun alle verwelken,
   denn du bist fern.

Auf meinem Herde die Flammen
die ich bewacht so gern,
sanken in Asche zusammen,
   denn du bist fern.

Die Welt ist mir verdorben,
mich grüßt nicht Blume nicht Stern,
mein Herz ist lange gestorben,
   denn du bist fern.

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 2. Zweites Buch, in Berlin, in Mädchenlieder, no. 1

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Note for stanza 1, line 4: in Stuckenschmidt's setting, "du, ach du" returns to the original "du" in the repetition.

by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
6. Abreise
 (Sung text)
by Johanna Kinkel (1810 - 1858), "Abreise", op. 8 (6 Gedichte von E. Geibel) no. 6, published 1838 [ voice and piano ], Berlin, Trautwein ; as J. Mathieux
Language: German (Deutsch) 
Es kommt ein Schiff gezogen,
Rot glühen die Segel im Abendschein,
Der Wind kommt kosend geflogen,
Und leise plätschern die Wogen,
Und Hörnerton schallt darein.
Trarah, trarah, trarah, trarah!

Und an des Schiffleins Rande
Steht hoch der Knab' und er schwingt das Pokal;
Ihr Vöglein, ihr flieget zum Strande,
O grüßt im heimischen Lande
Die Lieben viel tausend mal.
Trarah, trarah, trarah, trarah!

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)

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by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
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