German (Deutsch) translations of Fünf Gesänge, opus 5
by Ernst Markees (1863 - 1939)
Trübe Gedanken erfüllen
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Es steigen die Glöckchen Aus schmelzendem Eis Und schütteln die Röckchen, Halb grün und halb weiss. Es knarren die Eichen, Befreit rauscht der Bach, Die Kälte will weichen, Der Frühling wird wach! Die Mutter Sibylle Tut's Schiebfenster auf Und schaut durch die Brille Zum Giebel hinauf. Zwei Kätzelein schleichen Verliebt über's Dach, Die Kälte will weichen, Der Frühling wird wach! Was kommt dort getänzelt, Trägt Söckel am Schuh? Es trippelt und schwänzelt Und kichert mir zu. Verheissendes Zeichen, Beherzt folg' ich nach, Die Kälte will weichen, Der Frühling wird wach!
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Der Frühling wird wach", appears in Spielmannslieder
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Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, pages 70-71.
Bei der Abendsonne Wandern, [Wann]1 ein Dorf den Strahl verlor, Klagt [sein Dunkeln es den]2 andern Mit vertrauten Tönen vor. „Viele Schläge, viele Schläge Thut an einem Tag das Herz, Wenig Schläge, wenig Schläge Thut im Dämmerlicht das Erz!“ Noch ein Glöcklein hat geschwiegen Auf der Höhe bis zuletzt. Nun beginnt es sich zu wiegen, Horch, mein Kilchberg läutet jetzt!
Text Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Requiem"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Conrad Ferdinand Meyer, Verlag von H. Haessel, Leipzig, 1882, page 55.
1 Stöhr: "Wenn"2 Stöhr: "ein Dunkeln es dem"
Am Kreuzweg wird begraben Wer selber sich brachte um; [Dort]1 wächst eine blaue Blume, Die [Armesünderblum']2. Am Kreuzweg [stand]3 ich und seufzte; Die Nacht war kalt und stumm. Im Mondschein bewegte sich langsam Die [Armesünderblum']2.
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Lyrisches Intermezzo, no. 62
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View original text (without footnotes)Confirmed with Heinrich Heine, Buch der Lieder, Hoffmann und Campe, Hamburg, 1827, page 166.
1 Griffes: "Da"2 Cahn-Speyer: "Armensünderblum' "
3 White: "sass"
Der Mond kommt still gegangen Mit seinem [goldnen Schein]1, Da schläft [in]2 holdem Prangen [Die müde]3 Erde ein. Im Traum die Wipfel weben, Die Quellen rauschen sacht; Singende Engel durchschweben Die [blaue]4 Sternennacht Und auf den Lüften schwanken Aus manchem treuen Sinn Viel tausend Liebesgedanken Über [die]5 Schläfer hin. [Und]6 drunten im [Thale, da funkeln]7 Die Fenster von Liebchens Haus; Ich aber [blicke]8 im [Dunkeln]9 Still in die [Welt]10 hinaus.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Nachtlied", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lübeck und Bonn
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View original text (without footnotes)Confirmed with Emanuel Geibel, Gedichte, vierte Auflage, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1845, page 18.
Note: in Lachner's score, the first word of stanza 4 is "Da" but becomes "Und" in the repetition.
1 Bernouilly: "holden Schein"; Thuille: "Silberschein"2 Grimm: "mit"
3 Franz: "Müde die"
4 Würst: "laue"
5 Würst: "den"
6 Lachner: "Da"
7 Kinkel: "Thale funkeln"; Franz, Umlauft: "Tal, da funkeln"
8 Thuille: "blick'"
9 Franz: "Dunklen"
10 Umlauft: "Nacht"