Die steine die in meiner strasse staken Verschwanden alle in dem weichen schooss Der in der ferne bis zum himmel schwillt · Die flocken weben noch am bleichen laken Und treibt an meine wimper sie ein stoss So zittert sie wie wenn die träne quillt .. Zu sternen schau ich führerlos hinan · Sie lassen mich mit grauser nacht allein. Ich möchte langsam auf dem weissen plan Mir selber unbewusst gebettet sein. Doch wenn die wirbel mich zum abgrund trügen · Ihr todeswinde mich gelinde träft: Ich suchte noch einmal nach tor und dach. Wie leicht dass hinter jenen höhenzügen Verborgen eine junge hoffnung schläft! Beim ersten lauen hauche wird sie wach.
Waller im Schnee. Ein Cyklus in vier Gesängen
Set by Conrad (Eduard Reinhold) Ansorge (1862 - 1930), "Waller im Schnee. Ein Cyklus in vier Gesängen", op. 14 no. 5, published 1900 [ voice and piano ], from Fünf Gesänge nach Gedichten von Stefan George, no. 5, Berlin, Deneke  [sung text not yet checked]
Note: this setting is made up of several separate texts.
Text Authorship:
- by Stefan George (1868 - 1933), no title, appears in Das Jahr der Seele, in Waller im Schnee, no. 1
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Mir ist als ob ein blick im dunkel glimme. So bebend wähltest du mich zum begleite Dass ich die schwere wandrung benedeite · So rührte mich dein schritt und deine stimme. Du priesest mir die pracht der stillen erde In hrem silberlaub und kühlen strahle Die frei der lauten freude und beschwerde. Wir nannten sie die einsam keusche fahle Und wir bekannten ihren rauhen mächten Dass in den reinen lüften töne hallten Dass sich die himmel füllten mit gestalten So herrlich wie in keinen maien-nächten.
Text Authorship:
- by Stefan George (1868 - 1933), no title, appears in Das Jahr der Seele, in Waller im Schnee, no. 2
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Die blume die ch mir am fenster hege Verwahrt vorm froste in der grauen scherbe Betrübt mich nur trotz meiner guten pflege Und hängt das haupt als ob sie langsam sterbe. Um ihrer frühern blühenden geschicke Erinnerung aus meinem sinn zu merzen Erwähl ich scharfe waffen und ich knicke Die blasse blume mit dem kranken herzen. Was soll sie nur zur bitternis mir taugen? Ich wünschte dass vom fenster sie verschwände .. Nun heb ich wieder meine leeren augen Und in die leere nacht die leeren hände.
Text Authorship:
- by Stefan George (1868 - 1933), no title, appears in Das Jahr der Seele, in Waller im Schnee, no. 8
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Dein zauber brach da blaue flüge wehten Von grabesgrünen und von sichrem heile · Nun lass mich kurz noch da ich bald enteile Vor dir wie vor dem grossen schmerze beten. Zu raschem abschied musst du dich bequemen Denn auf dem weiher barst die starre rinde · Mir däucht es dass ich morgen knospen finde · Ins frühjahr darf ich dich nicht mit mir nehmen.
Text Authorship:
- by Stefan George (1868 - 1933), no title, appears in Das Jahr der Seele, in Waller im Schnee, no. 9
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Author(s): Stefan George (1868 - 1933)