Nicht lange durstest du noch, verbranntes Herz! Verheissung ist in der Luft, aus unbekannten Mündern bläst mich's an - die grosse Kühle kommt ... Meine Sonne stand heiss über mir im Mittage: seid mir gegrüsst, dass ihr kommt ihr plötzlichen Winde ihr kühlen Geister des Nachmittags! Die Luft geht fremd und rein. Schielt nicht mit schiefem Verführerblick die Nacht mich an? ... Bleib stark, mein tapfres Herz! Frag nicht: warum? -
Die Sonne sinkt
Set by Erich Zeisl (1905 - 1959), "Die Sonne sinkt", 1931 [ baritone and piano ], unpublished  [sung text not yet checked]
Note: this setting is made up of several separate texts.
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900), no title, appears in Dionysos-Dithyramben, in 3. Die Sonne sinkt, no. 1
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Researcher for this page: Harry JoelsonTag meines Lebens! Die Sonne sinkt. Schon steht die glatte Flut vergüldet. Warm atmet der Fels: schlief wohl zu Mittag das Glück auf ihm [seinen]1 Mittagsschlaf? In grünen Lichtern spielt Glück noch der braune Abgrund herauf. Tag meines Lebens! Gen Abends gehts! Schon glüht dein Auge halb gebrochen, schon quillt deines [Taues]2 Tränengeträufel, [schon]3 läuft still über weiße Meere deine Liebe Purpur, deine letzte zögernde Seeligkeit.
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900), no title, appears in Dionysos-Dithyramben, in 3. Die Sonne sinkt, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "Day of my Life-Tide"
1 Wolff: "den"
2 Wolff: "Tau's"
3 Wolff: "und schon"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Heiterkeit, güldene, komm! du des Todes heimlichster süßester Vorgenuß! - Lief ich zu rasch meines Wegs? Jetzt erst, wo der Fuß müde ward, holt dein Blick mich noch ein, holt dein Glück mich noch ein. Rings nur Welle und Spiel. Was je schwer war, sank in blaue Vergessenheit, müßig steht nun mein Kahn. Sturm und Fahrt - wie verlernt er das! Wunsch und Hoffnung ertrank, glatt liegt Seele und Meer. Siebente Einsamkeit! Nie empfand ich näher mir süße Sicherheit, wärmer der Sonne Blick. - Glüht nicht das Eis meiner Gipfel noch? Silbern, leicht, ein Fisch schwimmt nun mein Nachen hinaus ...
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900), no title, appears in Dionysos-Dithyramben, in 3. Die Sonne sinkt, no. 3
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Researcher for this page: Harry JoelsonAuthor(s): Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)