by Emil Jacobi
Mutter sprach: Lässt du dich küssen
Language: German (Deutsch)
Mutter sprach: „Lässt du dich küssen, wird sogleich schwarz dein Gesicht!” Gar zu gerne wollt' ich's wissen, sollt' ich's glauben oder nicht? Gestern Abend - ach, wer dachte, dass der Fritz so böse ist - als ich mit ihm scherzt' und lachte, hat er plötzlich mich geküsst. Mir verging vor Schreck die Sprache, weinend, mein Gesicht zu seh'n, lief ich eilig nach dem Bache, doch es war noch weiß und schön! Manchen Kuss noch ließ ich rauben, weiß blieb immer mein Gesicht; drum muss man nicht alles glauben, wenn es auch die Mutter spricht.
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Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Rudolf Gernlein (flourished c1836), "Die Zweiflerin", published 1831 [ voice and piano or guitar ], from Romanzen- und Liederkranz, no. 12 [sung text not yet checked]
- by Xaver Pentenrieder (1813 - 1867), "Die Ungläubige" [ voice and piano ], from Sechs Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Piano-Forte, no. 3 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-11-19
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