by Friedrich Leopold, Graf zu Stolberg-Stolberg (1750 - 1819)
Lied
Language: German (Deutsch)
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Ich ging unter Erlen am kühligen Bach, Und dachte wohl manchem und manchem wohl nach: Es war mir im Herzen so leicht und so wohl; Doch wurden von Thränen die Augen mir voll. Es entschwebte den säuselnden Wellen das Bild Von meiner Geliebten, holdselig und mild; Da sank ich ans Ufer ins schwellende Moos, Mir stürzten die Thränen hinab in den Schoß. Nun lag ich im Schatten am kühligen Bach, Und dachte wohl manchem und manchem wohl nach: Die Nachtigall sang, und es rauschte der Bach; Ich dachte dem einen und einen nur nach. Schon flammten die Wolken im rötenden Strahl, Schon senkten sich bräunere Schatten ins Thal, Schon bebte durch Erlen der Mond auf dem Bach; Ich dachte dem einen und einen nur nach. Nun wankt' ich von dannen mit weinendem Blick, Und sah nach dem Bach und den Erlen zurück: Sie schwanden; es schwand nicht das liebliche Bild, Das immer und immer die Seele mir füllt.
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Text Authorship:
- by Friedrich Leopold, Graf zu Stolberg-Stolberg (1750 - 1819), "Lied", written 1781 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hans Georg Nägeli (1773 - 1836), "Lied", published 1794 [ voice and piano ], in Lieder in Musik gesetzt, Erste Sammlung, Zürich, Verlag des Verfassers [sung text checked 1 time]
- by Corona Elisabeth Wilhelmine Schröter (1751 - 1802), "Lied", published 1794 [ voice and piano ], from Gesaenge mit Begleitung des Fortepiano von Corona Schroeter, zweyte Sammlung, no. 6, Weimar: In Commission bey dem Industrie Comptoir [sung text not yet checked]
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This text was added to the website: 2010-06-23
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