by Paul Fleming (1609 - 1640)
Nirgends hin, als auf den Mund
Language: German (Deutsch)
Nirgends hin, als auf den Mund, Da sinkt's in des Herzens Grund. Nicht zu frei, nicht zu gezwungen, Nicht mit gar zu fauler Zungen. Nicht zu wenig, nicht zu viel; Beides wird sonst Kinderspiel. Nicht zu laut und nicht zu leise, Bei der Maß' ist rechte weise. Nicht zu nahe, nicht zu weit; Dies macht Kummer, jenes Leid. Nicht zu trunken, nicht zu feuchte, Wie Adonis Venus reichte. Nicht zu harte, nicht zu weich. Bald zugleich, bald nicht zugleich. Nicht zu langsam, nicht zu schnelle, Nicht ohn' Unterscheid der Stelle. Halb gebissen, halb gehaucht, Halb die Lippen eingetaucht. Nicht ohn' Unterscheid der Zeiten, Mehr alleine, denn bei Leuten. Küsse nun ein Jedermann, Wie er weiß, will, soll und kann; Ich nur und die Liebste wissen, Wie wir uns recht sollen küssen.
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View text with all available footnotesConfirmed with Karl Goedecke und Julius Tittmann (Hrsg.), Deutsche Dichter des siebzehnten Jahrhunderts, 2. Bd., Gedichte von Paul Fleming, Leipzig, 1870.
Text Authorship:
- by Paul Fleming (1609 - 1640), "Wie er wolle geküsset sein", written 1640 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Xaver Eisenhofer (1783 - 1855), "Kuss-Lehre", op. 11 no. 3 [ vocal quartet for male voices ], from Gesellschaftliche Gesänge für vier Männerstimmen, no. 3 [sung text checked 1 time]
- by Andreas Hammerschmidt (1611 - 1675), "Kunst des Küssens" [ voice and harpsichord ], confirmed with a concert programme booklet [sung text checked 1 time]
- by Oscar Nathan Straus (1870 - 1954), "Kusslehre", op. 39 (Fünf Lieder für eine Singstimme und Klavier) no. 5, published 1899 [ voice and piano ], Mainz, Schott [sung text not yet checked]
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