Es blinken drey freundliche Sterne ins Dunkel des Lebens herein, die Sterne, die funkeln so traulich, sie heißen Lied, Liebe und Wein. Es lebt in der Stimme des Liedes ein treues mitfühlendes Herz, Im Liede verjüngt sich die Freude, im Liede verweht sich der Schmerz. Der Wein ist die Stimme des Liedes zum freudigen Wand'rer gesellt, und mahlt sich mit glühenden Strahlen zum ewigen Frühling der Welt. Doch schimmert mit freudigem Winken der dritte der Sterne herein, dann klingt's in der Seele wie Lieder, dann glüht es im Herzen wie Wein. Drum blickt denn, ihr herzigen Sterne, in unsre Brust auch herein, es begleite durch Leben und Sterben uns Lied und Liebe und Wein. Und Wein und Lieder und Liebe, sie schmücken die festliche Nacht, Drum leb', wer das Küssen und Lieben und Trinken und Singen erdacht.
Gesellschaftliche Gesänge für vier Männerstimmen
by Franz Xaver Eisenhofer (1783 - 1855)
1. Die drei Sterne
Text Authorship:
- by (Karl) Theodor Körner (1791 - 1813), "Die drei Sterne", first published 1815
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Note provided by Johann Winkler: the first three deviations by Eisenhofer indicated below make little sense and may be due to the composer's or (more likely) the copyist's lack of understanding of the somewhat difficult text. Körner's text means "Wine is given to the song's voice as companion, so that the two together form a joyful wonder, and so paints the world to eternal spring" Eisenhofer's means, if anything at all: "The wine is the song's voice, given as companion to the joyful wanderer, painting itself to the world's eternal spring".
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler2. An Laura
Der schwüle Tag hat sich verloren, Die Nacht ist hier: O Laura! was du mir geschworen, Das halte mir. Sieh jenes Dach von Rebenblättern, Wo niemand lauscht, Wo du mit mir, vor allen Göttern, Dein Herz vertauscht. In diese Laube laß uns schleichen, Die Venus schützt, Auf der (für uns ein gutes Zeichen!) Ihr Vogel sitzt. Dann blicke Luna auf uns beyde Von ihrem Thron, Und seufze bey so vielen Freuden: Endymion!
Text Authorship:
- by Johann Nikolaus Götz (1721 - 1781), "An die Laura", appears in Vermischte Gedichte, Mannheim, first published 1785
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler3. Kuss‑Lehre
Nirgends hin, als auf den Mund, Da sinkt's in des Herzens Grund. Nicht zu frei, und nicht gezwungen, Nicht mit gar zu trägen Zungen. Nicht zu wenig, nicht zu viel; Beides wird sonst Kinderspiel. Nicht zu laut und nicht zu leise, Bei der Maß' ist rechte weise. Nicht zu nahe, nicht zu weit; Dies macht Kummer, jenes Leid. Nicht zu trunken, nicht zu feuchte, Wie Adonis Venus reichte. Nicht zu hart und nicht zu weich. Bald zugleich, bald nicht zugleich. Nicht zu langsam, nicht zu schnelle, Nicht ohn' Unterschied der Stelle. Halb gebissen, halb gehaucht, Halb die Lippen eingetaucht. Nicht ohn' Unterschied der Zeiten, Mehr allein, denn unter Leuten. Küsse nun ein Jedermann, Wie er küssen will und kann; Ich nur und die Liebste wissen, Wie wir uns recht sollen küssen.
Text Authorship:
- by Paul Fleming (1609 - 1640), "Wie er wolle geküsset sein", written 1640
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Malcolm Wren [Guest Editor] , Johann Winkler5. Ständchen zum Namensfest
Horch! Horch! Horch! Durch des gestirnten Abends Stille erschallt der Musen heit'rer Chor und sendet aus des Herzens Fülle die reinsten Wünsche dir empor. O neig', Verehrte, dich hernieder, nimm gnädig diese kleinen Lieder, Amalia, nimm sie gnädig an! Sie tönen deines Namens Feier, der uns wie Harmonien klingt, der durch dich allen lieb und teuer, dass milder Klang zum Herzen dringt. O neig', Verehrte, dich hernieder, nimm gnädig diese kleinen Lieder, Amalia, nimm sie gnädig an! Was Sterbliche beglücket, was Himmlische beglücket, was Paradiese schmücket, sei deiner Güte Preis! Ja, deine Tage malen des Äthers reine Strahlen, die Götterselber wallen in deinem hehren Kreis.
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann Winkler6. Gute Nacht!
Gute Nacht! Allen Müden sei's gebracht. Neigt der Tag sich still zu Ende, Ruhen alle fleiß'gen Hände, Bis der Morgen neu erwacht. Gute Nacht! Geht zur Ruh! Schließt die müden Augen zu. Stiller wird es auf den Straßen, Und den Wächter hört man blasen, Und die Nacht ruft allen zu: Geht zur Ruh! Schlummert süß! Träumt euch euer Paradies. Wem die Liebe raubt den Frieden, Sei ein schöner Traum beschieden, Als ob Liebchen ihn begrüß', Schlummert süß! Gute Nacht! Schlummert, bis der Tag erwacht Schlummert, bis der neue Morgen Kommt mit seinen neuen Sorgen, Ohne Furcht, der Vater wacht. Gute Nacht!
Text Authorship:
- by (Karl) Theodor Körner (1791 - 1813), "Gute Nacht!"
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