by Julius Mosen (1803 - 1867)
Das Waldweib See original
Language: German (Deutsch)
Es tönet im Walde drinnen So heimlich wunderbar, Durch Blätter und Zweige rinnen Verstohlene Lieder gar. Der Hirte horcht und stehet, Der Hirte steht und lauscht; Es flüstert, singt und wehet, Im Eichenwald es rauscht. Hell klingen der Heerde Glocken, Er fühlt eine tiefe Pein; Er läßt sich ziehen und locken Tief in den Wald hinein. Welch zaubermächtig Singen! O Wundermelodie! Das Herz will ihm zerspringen, Er stürzt auf seine Kniee. Vom Laube fast verstecket, Vom Goldhaar ganz umwallt, Ruht auf das Moos gestrecket Des Waldweibs Wundergestalt. Sie ruht mit wonnigen Gliedern Und singt aus voller Brust In unbekannten Liedern Von übersel'ger Lust. Tiefblau die Augen scheinen Und glutenhell der Mund, Der Hirte möchte vor Weinen Vergehen zu dieser Stund'.
Composition:
- Set to music by Carl Martin Reinthaler (1822 - 1896), "Das Waldweib", op. 24 (Drei Balladen für 1 tiefe Stimme) no. 3, published 1867 [ low voice and piano ], Bremen, Cranz
Text Authorship:
- by Julius Mosen (1803 - 1867), "Des Knaben Sehnsucht", appears in Gedichte, in Das Waldweib, no. 1
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This text was added to the website: 2010-10-25
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