Translation by Kārlis Kristiāns Ulmanis (1793 - 1871), as Karl Christian Ulmann
Mütterchen, wo sind die Töchter Matches base text
Language: German (Deutsch)  after the Latvian (Latviešu valoda)
Mütterchen, wo sind die Töchter? Leer die Stühl' im Stübchen steh'n! Wo sind, Tanne, deine Äste? Nur die Stümpfe sind zu seh'n. Mütterchen ruft ihre Töchter, ruft sie alle, gross und klein. Kommt die Hellste, kommt die Zweite, nur die Jüngste fehlt allein. Fortgelaufen ist die Jüngste singend hin zum klaren Quell! Als sie Blumen pflückt am Ufer, Fällt ihr Ring ins Wasser hell. Als sie nach dem Ring sich bücket, fällt auch ihre goldne Kron', als sie nach der Krone langet, trägt der Bach ihr Tuch davon! Als sie nach dem Tuche greifet, Fällt sie selbst hinein im Nu, und es tragen Baches Wellen Nach dem weiten Meer sie zu. Meereswellen tragen sicher sie zum festen Meeresstrand, betten sie auf weichem Lager Unter weißen Meeressand. In neun Jahren auf dem Sande eine Linde wohlbelaubt streckte mit neun schönen Ästen in die Höhe stolz ihr Haupt. Nach neun Jahren fällt der Bruder sich zur Zither diesen Baum; spielend rühmt er: Solche Zither Findet man auf Erden kaum. Sagt die tränenreiche Mutter: Das ist meiner Jüngsten Sang, der vom Bach beim Blumenpflücken oft zu mir herüberklang.
Composition:
- Set to music by Ādams Ore (1855 - 1927), "Mütterchen, wo sind die Töchter", published 1890 [ voice and piano ], from Lettische Volkslieder für 1 Singstimme mit Pianoforte, no. 15, Riga, Blosfeld
Text Authorship:
- by Kārlis Kristiāns Ulmanis (1793 - 1871), as Karl Christian Ulmann
Based on:
- a text in Latvian (Latviešu valoda) from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-08-22
Line count: 36
Word count: 185