by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Mädchens Held See original
Language: German (Deutsch)
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Flieh, Täubchen, flieh: Er ist nicht hie! Der dich an dem schönsten Frühlingsmorgen Fand im Wäldchen, wo du dich verborgen. Flieh, Täubchen, flieh! Er ist nicht hie! Böser Laurer Füße rasten nie. Horch, Flötenklang, Liebesgesang Wallt auf Lüftchen hin zu Liebchens Ohre, Find't im zarten Herzen offne Thore. Horch, Flötenklang, Liebesgesang, Horch, es wird der süßen Lieb' zu bang. Hoch ist sein Schritt, fest ist sein Tritt; Schwarzes Haar auf runder Stirne webet, Auf den Wangen ew'ger Frühling lebet. Hoch ist sein Schritt, fest ist sein Tritt, Edler Deutschen Füße gleiten mit. Wonn' ist die Brust, keusch seine Lust, Schwarz sein Auge unter runden Bogen, Ist mit zarten Falten schön umzogen. Wonn' ist die Brust, keusch seine Lust, Gleich beym Anblick du ihn lieben mußt. Roth ist der Mund, der mich verwund't, Von den Lippen träufeln Morgendüfte, Auf den Lippen säuseln kühle Lüfte. Roth ist sein Mund der mich verwund't, Nur ein Blick von ihm macht mich gesund. Treu ist sein Blut, stark ist sein Muth, Schutz und Stärke wohnt in weichen Armen, Auf dem Antlitz edeles Erbarmen. Treu ist sein Blut, stark ist sein Muth, Selig, wer in seinen Armen ruht. So ist der Held, der mir gefällt! Und so soll mein deutsches Herz ihn kennen; Und so soll mein treues Herz ihn nennen. So ist der Held, der mir gefällt! Ich vertausch' ihn nicht um eine Welt.
Composition:
- Set to music by Karl Friedrich Zelter (1758 - 1832), "Mädchens Held", Z 128 no. 3 [ voice and piano ], from Sechs deutsche Lieder für die Altstimme mit Begleitung des Pianoforte, no. 3
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), title 1: "So ist der Held, der mir gefällt", title 2: "Flieh, Täubchen, flieh"
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This text was added to the website: 2015-07-12
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