by Christian Adolf Overbeck (1755 - 1821)
Die kleine Hirtin Matches base text
Language: German (Deutsch)
Warum bin ich noch so klein? Gerne hätt' ich auf der Weide Auch zuweilen eine Freude, Wie sich meine Schwestern freun. Lycidas und Dafne wissen Sich zu finden, sich zu küssen; Und bei mir mag niemand sein; Warum bin ich noch so klein? Hab' ich nicht auch einen Mund? Seht, er ist nicht zu verachten! Seht, er kann schon artig schmachten; Er ist klein und er ist rund. Möcht' es nur ein Schäfer wagen! Zweimal dürft' er mich nicht fragen, Aber keinem fällt es ein! Warum bin ich noch so klein? Wie die Schäfer töricht sind! Chloe flieht in Wald und Grotten Ihrer aller nur zu spotten; Chloe wechselt wie der Wind. Aber alle Schäfer sinnen, Eine Chloe zu gewinnen. Ich bin sanft, und bin allein! Warum bin ich noch so klein? Liebe, dir versprech ich dieß: Wenn du bald mir Freuden sendest, Und die Schäfer zu mir wendest, Ich will lieben ganz gewiß, Ich will alle Schäfer lieben, Keinen will ich je betrüben; Ich will äußerst zärtlich sein! Liebe, gib mir nur Gedeihn!
Composition:
- Set to music by Johann Rudolf Zumsteeg (1760 - 1802), "Die kleine Hirtin", published 1803, from Kleine Balladen und Lieder, Heft VI, no. 8
Text Authorship:
- by Christian Adolf Overbeck (1755 - 1821), "Die kleine Hirtin"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 32
Word count: 174