by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872)
Ei über die verderbte Zeit See original
Language: German (Deutsch)
"Ei, über die verderbte Zeit!
Verderbte böse Welt!
Da sitzt sie nun1 und macht sich breit,
Und thut was ihr gefällt!
"Läßt immer nur zum Fenster 'naus
Die losen Augen gehn,
Und solltest doch nach Hof und Haus
Wie and're Dirnen sehn.
"Das bischen Jugend im Gesicht,
Das macht dich nicht zur Frau;
Drum nach den Junggesellen nicht,
Nach Küch' und Keller schau."
So spricht die Mutter oft und schmält,
Ich aber weine still:
Denn ach, sie weiß nicht, was mir fehlt,
Sie weiß nicht, was ich will.
...
Ich seh' nur dich, o dich allein,
Den meine Seele liebt,
In Sonnenlicht, in Mondenschein,
Hellglänzned, ungetrübt!
Was will doch all' die bunte Lust,
Was will die eitle Welt,
So lang dein Bild in tiefster Brust
Mein Herz gefangen hält!
Composition:
- Set to music by Heinrich Esser (1818 - 1872), "Ei über die verderbte Zeit", op. 31 no. 3, published 1851, stanzas 1-4,6-7 [ voice and piano ], from Am Fenster. Sechs Lieder von R. E. Prutz, no. 3, Mainz, Schott
Text Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), no title, appears in Gedichte von R. E. Prutz, in Am Fenster, no. 3
Go to the general single-text view
Research team for this page: Melanie Trumbull , Johann Winkler
This text was added to the website: 2019-01-28
Line count: 28
Word count: 149