by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826)
Kühlt, o schmeichelnde Lüfte, kühlt See original
Language: German (Deutsch)
Kühlt, o schmeichelnde Lüfte, kühlt Diese glühende Wange mir! Glüht sie nicht vom schönsten Traume? Kühlt sie, schmeichelnde Lüfte! Schwebtest, himmlische Freundin, du Über mir mit dem Wonnetraum ? Dank' ich dir das holde Bildniß Meines trauten Selino? O so liebst du, gewiß du liebst Auch im himmlischen Rosenhain Einen Jüngling, liebst den Seraf Meines trauten Selino! Aber feuriger liebst du ihn Nicht im himmlischen Rosenhain, Als ich meinen Auserwählten, Meinen trauten Selino! Sag', o Laube, wo einst er mir Ach am klopfenden Herzen lag; Sag', o Beet, das unsere Küsse, Ach wie duftender feirte: Hab' im Mond'- und im Abendglanz Ich nicht Thränen genug geweint, Seit ich ihn zum letztenmale Hier mit Schluchzen umarmet? Fragt, Gespielen, o fragt mich nicht, Bey dem fröhlichen Reihentanz, Nach der Bleiche meiner Wangen Und der heimlichen Zähre! Mein Selino war roth und weiß, Liebte Lachen und Spiel und Tanz; Bleich und stumm irrt nun Selino Fern auf einsamen Pfaden! Kehre wieder, mein Bräutigam, Kehre wieder in meinen Arm! Ach wie zittr' ich, dich zu küssen ! Kehre wieder, Selino ! Sagen soll dir mein Flammenkuß, Dir dies Zittern, dies laute Herz: Dein bin ich, bin deine Selma! Kehre wieder, Selino!
Composition:
- Set to music by Friedrich Ludwig Æmelius Kunzen (1761 - 1817), "Kühlt, o schmeichelnde Lüfte, kühlt", published 1788 [ voice and piano ], from Weisen und lyrische Gesänge, no. 2, Flensburg und Leipzig, in der Kortensche Buchhandlung
Text Authorship:
- by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826), no title, appears in Idyllen, in 1. Der Frühlingsmorgen
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