by Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (1762 - 1834)
Lied eines Landmanns in der Fremde Matches original text
Language: German (Deutsch)
Traute Heimat meiner Lieben, Sinn' ich still an dich zurück, Wird mir wohl; und dennoch trüben Sehnsuchtsthränen meinen Blick. Stiller Weiler, grün umfangen Von beschirmendem Gesträuch, Kleine Hütte -- voll Verlangen Denk' ich immer noch an euch. An die Fenster, die mit Reben Einst mein Vater selbst umzog; An den Birnbaum, der daneben Auf das niedre Dach sich bog; An die Stauden, wo ich Meisen Im Hollunder-Kasten fing; An des stillen Weihers Schleusen, Wo ich Sonntags fischen ging. Was mich dort als Kind erfreute, Kömmt mir wieder leibhaft vor; Das bekannte Dorfgeläute, Wiederhallt in meinem Ohr. Selbst des Nachts, in meinen Träumen, Schiff' ich auf der Heimat See: Schütt'le Äpfel von den Bäumen, Wäss're ihrer Wiesen Klee; Pflück' im Walde Heidelberen, Wo ich einst im Schatten lag; Lösch' aus deines Brunnens Röhren, Meinen Durst am schwülen Tag. Wann erblick' ich selbst die Linde Auf den Kirchen-Platz gepflanzt, Wo gekühlt vom Abendwinde Unsre frohe Jugend tanzt: Wann des Kirchthurms Giebelspitze, Halb im Obstbaum-Wald versteckt, Wo der Storch auf hohem Sitze Friedlich seine Jungen heckt? Traute Heimat meiner Väter, Wird bei deines Friedhofs Thür Nur einst, früher oder später, Auch ein Ruheplätzchen mir!
Composition:
- Set to music by Vincenzo Righini (1756 - 1812), "Lied eines Landmanns in der Fremde", op. 9 (Zwölf deutsche Lieder mit Begleitung des Pianoforte) no. 5, published 1803 [ voice and piano ], Berlin: Johann Friedrich Starcke
Text Authorship:
- by Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (1762 - 1834), "Lied eines Landmanns in der Fremde"
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